Zertreten, abschlachten, vergewaltigen, vernichten, Blut, Rache, kill, kill, kill ‒ wieso wird die Bibel eigentlich nicht verboten? Als Christdemokrat müsste Innenminister Thomas de Maizière wissen, dass das Buch der Bücher vor widerwärtigen Gewaltakten nur so strotzt. Besteht bei übermäßigem Konsum der Killerspiele von Moses, Samuel, Jesaja und unzähligen blutigen Gewaltpsalmen nicht die Gefahr, dass sie sich im Kopf und in der Seele der Menschen festsetzen? Besonders in denen junger Menschen? Wie können es Bibel-Lobbyisten vertreten, dass in ihrem All-Time-Kassenschlager "Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden" (Jesaja 13, 16)? Klar kann die überwiegende Zahl ihrer LeserInnen mit den Inhalten der Bibel umgehen. Zu viele eben aber auch nicht. Abertausende christliche Amokläufer zerstörten Millionen von Menschenleben.
Zum Glück hat man sich irgendwann dazu entschieden, Staat und Kirche zu trennen. Wer die Bibel-Gang joinen will, soll's tun. Wer nicht, dem werden die Eingeweide von keinen Kreuzrittern mehr herausgerissen. Die Bibel aber wurde nicht verboten und das ist gut so. Die Menschen lernten vielmehr einen differenzierten Umgang mit ihrem Inhalt. Wenn heute jemand Amok läuft, der eine Bibel im Nachtkästchen hatte, entbrennt keine Debatte über ein Verbot.
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Jörg Krauss
am 13.08.2016