Krieg? Liebe?

Im Alltag und in der Literatur finden sich tradierte Lebens- und Denkmuster, die vielen kaum noch bewusst sind. Dabei haben sie eine zeitaktuelle Bedeutung. Vor allem vermitteln sie strukturiertes Denken – eine Kompetenz, die in der Bildung wie im Beruf besonders wichtig ist. Die Kontext:Wochenzeitung putzt diese Denkmuster wieder blank, in einer fortlaufenden Erzählung. In dieser Ausgabe steckt ein Ich in einem tiefen Konflikt: Krieg oder Liebe?

Ein fescher Mob

Manche S-21-Demo mutet wie ein Coco-Chanel-Gedächtnissymposium unter freiem Himmel an. Schreibt Heinrich Steinfest. Im zweiten Teil seiner Beschimpfung der Stuttgarter Halbhöhe widmet sich der Schriftsteller den Damen des Straßenkampfs, dem feschen und grünen Mob – grün wegen einer gewissen Verwandtschaft zu fleischfressenden Pflanzen.

Streik um die Wurst

Baden-Württemberg ist eine Hochburg des Journalistenstreiks. Viele Zeitungsredakteure blieben schon mehr als 20 Tage lang ihrem Schreibtisch fern. Saßen sie zunächst mit schlechtem Gewissen im Streiklokal und aßen die Roten Würste der Gewerkschaft, so kämpfen sie jetzt immer überzeugter gegen die massive Missachtung ihrer Arbeit, die ihnen von Verlegerseite entgegengebracht wird. Eine junge Redakteurin schildert ihren Weg zum Streik.

Lobbyismus in der Forschung

Sein Urteil zählt im milliardenschweren Markt der Lebensmittel: Gerhard Rechkemmer weiß, was Milch gesund macht und wie Fleisch optimal zu lagern ist. Er und seine Forscherkollegen vom Max-Rubner-Institut in Karlsruhe beraten die Bundesregierung zu Nahrungsmitteln. Wie hält man sich da die Lebensmittel-Lobbyisten vom Leib? Gerhard Rechkemmer schaut seinen Mitarbeitern auf die Finger.

Im Glashaus

Geht es um Macht, Politik und Wirtschaft, geben Medien gerne den scharfen Wachhund. Was ja auch ihre ureigene Aufgabe ist. Nur: bei Missständen in der eigenen Branche scheinen sich Journalisten mit (Selbst-)Kritik mitunter vornehm zurückzuhalten. Es flattern Krähen um das Glashaus, in dem sie sitzen.

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Galliges Dorf

Wer hätte gedacht, dass Journalisten drei Wochen lang den Griffel weglegen? In Baden-Württemberg haben sie es gemacht, weil sie gemerkt haben, dass Solidarität gegen Angst hilft. Das neue Selbstbewusstsein könnte ihrer Arbeit, die sie für ein paar Tage wieder aufgenommen haben, und den Zeitungen nur guttun. Ab Freitag wollen sie weiter streiken.

Neuer Groove

Journalisten sind fast schon im Dauerstreik. Es geht nicht nur um Geld, sondern vor allem um die Arbeit selbst, um ihre Qualität. Es geht um das Handwerk des Journalismus, um Information und Aufklärung. Nach außen ist das schwer zu vermitteln, obwohl der Fall einfach ist: Wenn man die Detektive ausschaltet, machen die Gauner vollends, was sie wollen. Das sagt Joe Bauer, Kolumnist der "Stuttgarter Nachrichten" und alter Hase in seinem Metier.

Bahnhofs-Klausur

Sollen sie rauf, sollen sie runter, oder doch gleich ins Kloster? Wir machen Vorschläge, wo die über das Thema Stuttgart 21 zerstrittenen Parteien in Klausur gehen könnten.

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