"Ich hatte die Hoffnung verloren, dass die Europäische Union etwas unternehmen oder sogar die Proteste in Serbien unterstützen würde", erinnert sich Hana an die Fahrradtour der serbischen Protestbewegung nach Straßburg. Die Serbin studiert in Ungarn und unterstützt, wo es ihr möglich ist, die Bewegung. Im Oktober – davor gab es noch einen Fußmarsch nach Brüssel – kam dann aber für Hana der Erfolg: "Die Europäische Union hat ihre Haltung gegenüber der Regierung in Serbien geändert und eine Resolution vorgelegt, in der sie zum ersten Mal öffentlich auf die Missstände und die Menschenrechtsverletzungen im Land hingewiesen hat."
Doch mittlerweile hat sich auch die Lage in Serbien geändert. Seit dem 1. November, dem Jahrestag des tödlichen Dacheinsturzes in Novi Sad, der die Proteste ausgelöst hat, beobachtet Hana einen Anstieg der Repressionen. Das Regime setzt inzwischen auf eine hybride Aufstandsbekämpfung. Einerseits werden immer wieder Demonstrationen von der Polizei brutal auseinandergetrieben, anderseits greifen bewaffnete Schlägertrupps Aktivist:innen auf offener Straße an. Zudem stehen immer mehr Aktive vor Gericht wegen absurder Vorwürfe, die mit fingierten Beweismitteln untermauert werden.




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