Jetzt also sogar Corona: Die erste Runde des Bürgerforums zum Megathema hat stattgefunden, im Januar geht’s weiter. Virtuell, versteht sich, werden zufallsausgewählte ZeitgenossInnen über die Konsequenzen aus der Seuche diskutieren, über Maßnahmen und Verordnungen, über Folgen, Gefahren und Chancen. Schon zum Auftakt wurden Wünsche deponiert, etwa zum regelmäßigen Austausch mit Fachleuten, mit VirologInnen oder MathematikerInnen, mit ErziehungswissenschaftlerInnen oder PsychologInnen. Erler und die, die nach ihr kommen, wollen auf diese Weise gerade in der Pandemie mit Menschen aus dem ganzen Land ins Gespräch kommen – über die spezielle Interessenvertretungen hinaus, also über Verbände, Kammern, Parteien und "die üblichen Verdächtigen", wie Erler einen bekannten Satz aus der Filmgeschichte zitiert.
Eben solche NormalbürgerInnen haben versucht, die zweitgrößte Baustelle im Talkessel zu befrieden, noch ehe die ersten Kräne und die ersten Bagger anrücken: Nach fünf Diskussionsrunden empfiehlt der ZufallsbürgerInnenrat zur Sanierung des Großen Hauses der Württembergischen Staatstheater "den Littmann-Bau als die zentrale Opern- und Ballettspielstätte im Herzen von Stuttgart zu erhalten". Dazu gehöre der Einbau einer Kreuzbühne, "die den Denkmalschutz nicht ungehörig verletzt", wie es heißt. Uneins, auch das gehört zur dialogischen Bürgerbeteiligung, sind sich die ExpertInnen auf Zeit in Sachen Interim. Die Hälfte des Gremiums empfiehlt in seinem eben erst präsentierten Gutachten, das Paketpostamt noch einmal auf seine Tauglichkeit zu überprüfen.
3 Kommentare verfügbar
Jue.So Jürgen Sojka
am 30.12.2020Oh Herr, schmeiß Hirn ra [1]!
In Baden-Württemberg gibt es die maskuline Form der vorgespielten Betriebsamkeit, den ʺGschaftlhuberʺ, in der Grünen Selbstherrlichkeit grad zur Genüge:
• vorgespielte…