Der eine wünscht sich "so sehr" einen Bürgerkrieg mit Millionen Toten, andere schreiben oder schrieben in radikalen Gazetten, einige haben eine gemeinsame Vergangenheit in ultrarechten Burschenschaften. Und der Pressesprecher der AfD-Fraktion musste dieselbe Funktion im Wiesbadener Stadtparlament im Herbst 2016 wieder aufgeben, nachdem er eine Studie über Sekten und ihren Einfluss im Land kommentiert hatte mit der Bemerkung, die fünf schlimmsten Sekten fehlten darin: CDU/CSU, SPD, Linke, Grüne und FDP. Sie seien "geistige Brandstifter", "Hassprediger" und "Terrorpaten".
Es sind also alles andere als Einzelfälle. Seit dem Einzug in den Landtag machen die Rechtsnationalisten mit unschöner Regelmäßigkeit von sich reden, wenn MitarbeiterInnen oder Abgeordnete sich nicht zügeln können. Spätestens seit solche Ausfälle <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik sieg-heil-mit-smiley-5077.html _blank external-link>durch Kontext-Recherchen dokumentiert wurden und bundesweit für Furore sorgen, sind die vier anderen Fraktionen gefragt. Während der Pfingstferien sollten die LandtagsjuristInnen alle Möglichkeiten prüfen, um die Demokratieverächter, vor allem jenen Mitarbeiter, den die beiden Abgeordneten Christina Baum (Main-Tauber) und Heiner Merz (Heidenheim) beschäftigen, in die Schranken zu weisen. Zu Konsequenzen konnten sich die Landtagspräsidentin und VertreterInnen von Grünen, CDU, SPD und FDP allerdings nicht durchringen. Die CDU will nicht einmal eine offizielle Stellungnahme abgeben. Ihre parlamentarische Geschäftsführerin Nicole Razavi hat sich vorerst mit der Ankündigung des AfD-Abgeordneten Emil Sänze (Rottweil) zufriedengegeben, seine Fraktion werde den Vorwürfen intern nachgehen.
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Rolf Steiner
am 15.06.2018