Oder darauf, dass das Kaufangebot der NPD, wie Sie glauben, ein Fake ist. Was macht Sie da so sicher?
Die Indizien sind so schräg, dass wir an ein Interesse der NPD nicht ernsthaft glauben können. Erstens ist der genannte Kaufpreis für diese Schrottimmobilie völlig überzogen. Wenn wir unser Vorkaufsrecht geltend machen wollten, hätten wir das Dreifache des Wertes einstellen müssen. Die hätten sich auf die Schenkel geschlagen. Für wie blöd halten die uns eigentlich? Zweitens hätte die Partei das Waldhorn schon längst erwerben können, wenn sie gewollt hätte. Die Immobilie steht seit März zum Verkauf. Ich habe aber noch keinen hochrangigen NPD-Funktionär hier gesehen. Wir springen nicht nach einer Wurst, die uns die NPD hin hält, nach dem Motto: Kauft uns die Hütte vor der Nase weg. Drittens ist der Notartermin verschoben. Warum wohl? Das ist alles zu plump platziert, als das wir darauf reinfallen würden.
Vor sieben Jahren haben Sie noch anders gehandelt. Damals hat der Landkreis das Straßberger Nachtlokal Kolibri gekauft, um es vor dem Zugriff der NPD zu sichern.
Richtig, 2008 haben wir gemeinsam mit der Stadt Albstadt und der Gemeinde Straßberg dieses Objekt für einen akzeptablen Kaufpreis erwerben können. Das ganze Gelände wurde inzwischen ordentlich renaturiert. Alle Verantwortlichen vor Ort waren damals davon überzeugt, dass dieser Gebäudekomplex in dieser exponierten Lage nicht in falsche Hände geraten darf. Das Waldhorn wird jetzt angeboten wie Sauerbier, daher sind wir uns in der Lageeinschätzung einig, dass kein Handlungsbedarf besteht.
Sie wissen, dass es einen Vorvertrag zwischen den Eigentümern Lustig und dem NPD-Funktionär Zimmermann gibt.
Dieser Vorvertrag ist offenbar nichtig. Der Eigentümer steckt bereits seit Monaten in großen Geldnöten. Also hätte er schon früher an den Meistbietenden verkaufen können. Und wenn's die NPD gewesen wäre, hätte sie zugegriffen, weil das Waldhorn für sie angeblich strategisch doch so wertvoll ist – was wir bezweifeln. Die ganze Geschichte stinkt doch!
Betrachten wir den Vorgang mal weniger ökonomisch als politisch. In Meßstetten stehen fast 300 Demonstranten vor dem Rathaus. Das ist in Ihrem Sprengel eher selten.
Entschuldigung, da kamen 90 Prozent von auswärts, sagen wir mal aus dem eher ganz linken Spektrum.
10 Kommentare verfügbar
Barolo
am 14.09.2015"Was sind denn „die Zwecke“ der „Antifas“?"
Das hab ich mich auch schon gefragt.
Wenn ich hinschaue, wo und wie die auftreten, dann ist das für mich ein organisierter Haufen gewaltätiger Menschen.
Wie Hooligans, aber mit dem "Wir hauen die Rechten und verhindern damit den…