Da glaubt der Intendant, überraschend, anders. Sie hätten "alle Aspekte" gebracht, erst jüngst untersucht, was die Bahn verspricht und was in Wirklichkeit passiert, womit der Fragende nicht wirklich zufrieden war und persönlich wurde:
Freuen Sie sich auf Stuttgart 21?
Antwort Boudgoust: Ich bin gespannt und noch zwischen Skepsis und Hoffnung hin und her gerissen. Wir haben im Moment …
Siller unterbricht: Woher nehmen Sie Ihre Hoffnung, wenn ich fragen darf?
Antwort: Weil ich mir nicht vorstellen kann, dass alle Fachleute, die beteiligt waren, völlig daneben lagen.
Siller hält dagegen: Herr Grube als langjähriger Chef der Bahn hat schon vor ein paar Jahren gesagt, er hätt’s nicht nur nicht erfunden, er hätt’s auch nicht gemacht.
O-Ton Boudgoust: Ich meine nicht die Bahnchefs. Ich meine die Ingenieure und Techniker, die mit den Planungen befasst waren. Aber im Moment hat man die furchtbare Phase, dass alles eine Baustelle ist. Ich würde sehr hoffen, wenn der Bahnhof mal tatsächlich fertig gestellt ist, dass die damit einhergehenden Erwartungen erfüllt werden.
Selbige Erwartungen sind bekanntlich unterschiedlicher Natur. Konsensfähiger dürfte sein, was der scheidende SWR-Intendant als öffentlich-rechtliche Botschaft hinterlässt: Mit den Mitteln des Journalismus müssen wir die Menschen in die Lage versetzen, sich ihr eigenes fundiertes Urteil zu bilden. Dass sie nicht bevormundet, aber auch nicht mit irgendwelchen Unwägbarkeiten allein gelassen werden. Wir dürfen Menschen nicht primär als Konsumenten betrachten, auch nicht als schlaue Konsumenten, sondern als Staatsbürger, die selbstbestimmt darüber entscheiden können, wie sie leben wollen. Und das auf der Basis von fundierten Fakten.
Am Ende wünscht Siller noch fröhliches Kofferpacken.
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Philippe Ressing
am 26.08.2019