KONTEXT:Wochenzeitung
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"Interner Mittelfinger"

"Interner Mittelfinger"
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Das "Schwäbische Tagblatt" war eine der bekanntesten und außergewöhnlichsten Lokalzeitungen Deutschlands. Jetzt wird es abgewirtschaftet und gemolken. Schuld daran ist eine fragwürdige Firmenpolitik und kaum Verständnis für das, was eigentlich die vierte Gewalt sein sollte. Eine Geschichte über eine gute Zeitung, die zum schlechten Beispiel wurde.

Es war der Klimax der Bekanntheit dieses kleinen Lokalblatts aus dem Süden Deutschlands. Im Jahr 2002 machte Tübingen Weltpolitik und brüskierte sogar den US-Präsidenten. Ein Autor des "Schwäbischen Tagblatts" hatte auf einer Gewerkschaftsversammlung mit angehört, wie die damalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) die Außenpolitik von George Bush Junior mit der von Adolf Hitler verglichen hatte. Und so hat er es am kommenden Tag geschrieben. Die Weltpolitik – empört! Spanien berichtete, England, US-Zeitschriften. Altkanzler Schröder telefonierte mit einem "persönlich tief getroffenen" US-Präsidenten, der US-Außenminister mit Joschka Fischer, und Condolezza Rice ließ öffentlich verlautbaren, die Bundesregierung habe das Klima der beiden befreundeten Nationen vergiftet. Däubler-Gmelin musste zurücktreten, und das "Schwäbische Tagblatt", die Lokalpresse aus Tübingen, hatte das Transatlantische Bündnis in eine tiefe Krise gestürzt.

Das "Schwäbische Tagblatt", derzeit 43 222 Auflage, mit Außenstellen in Rottenburg am Neckar ("Rottenburger Post"), Mössingen ("Steinlach-Bote") und Reutlingen, war nie eine normale Lokalzeitung. Sie war der rote Klecks in einem dunkelschwarzen Land, links, immer respektlos, manchmal aufrührerisch, frech und laut, wenn es notwendig war. Die "Neckar-Prawda", in Anlehnung an den Fluss, der vor der Verlagstür vorbeifließt, und an die von Lenin im zaristischen Russland gegründete Arbeiterzeitung. In besten Zeiten mit 40 Redakteuren ausgestattet, war das "Tagblatt" Talentschmiede für solche, die heute für den "Spiegel" oder die "Zeit" arbeiten. Es lehrte Haltung und Rückgrat. Das "Schwäbische Tagblatt" war der Prototyp einer gelungenen, unabhängigen und meinungsstarken kleinen Zeitung, wie jede Region eine haben sollte. 

Heute ist sie das Musterbeispiel für den Triumph der Shareholder-Value-Mentalität über das, was eigentlich die vierte Gewalt sein sollte. Denn mittlerweile ist die Zeitung abgestiegen von ihrem einstmals stolzen Streitross und geht den Weg bergab zu Fuß, wie die allermeisten Lokal- und Regionalzeitungen in Deutschland. Wird leiser, politisch angepasster und so kostengünstig, dass kein Hintern mehr einen Stuhl wärmt, der nicht irgendwie auch noch eingespart werden könnte. 

Schuld daran sind nur in zweiter Linie die sattsam bekannten Gebrechen der Presselandschaft – Internet, Anzeigenrückgang, Abonnentenschwund. Sondern die falsche Reaktion der Verleger darauf und, speziell in Baden-Württemberg, die oft undurchsichtigen Vernetzungen der Eigentumsverhältnisse innerhalb der süddeutschen Presselandschaft.

Eine Lizenz zum Gelddrucken

In den Nachkriegsjahren war eine Lizenz für eine Zeitung gleichbedeutend mit einer Lizenz zum Gelddrucken. Die Verleger – bald reiche Kerle, deren Familien bis heute oftmals ganze Straßenzüge in Innenstädten gehören. Sie waren Meinungs-Monopolisten in ihren kleinen Reichen, aber eben auch vom Krieg Geprägte, die auf die Trümmer der Diktatur demokratische Eckpfeiler aufbauten und einen Auftrag in dem erkannten, was sie da taten. Ihre Kinder und Kindeskinder dagegen wuchsen im Verleger-Wirtschaftswunder auf, und wurden sehr viel mehr auf betriebswirtschaftliche Denke getrimmt, als mit Herz und Mut Zeitung zu machen. Die Zeitung in zweiter, dritter Generation – zu oft Spekulationsobjekt, renditegebende Milchkuh, die längst von allen Seiten leer gemolken wird.

Beim "Tagblatt" ist Elisabeth Frate die zweite Generation. Sie hat die Hälfte des Verlags von Vater Will Hans Hebsacker geerbt (51 Prozent) und später 10 Prozent an ihren Mann Alexander verschenkt. Das Paar lebt in einem hübschen Haus, einen Steinwurf vom Hölderlinturm in Tübingen entfernt, exklusive Wohnlage direkt am Neckar. Die andere Hälfte hatte damals Christoph Müller geerbt, Verleger und Chefredakteur von 1969 bis 2004. Er hat das Tagblatt zu dem gemacht, was es einmal war. 

Er war der Paradiesvogel unter den schwäbischen Verlegern. Schwul, links bis grün, einer mit Biss und Chuzpe, der sein Blatt als seine Familie begriff und es genoss, den schwäbischen Sumpf ein bisschen aufzumischen. Und wenn da einer drohte, keine Anzeigen mehr zu schalten oder das Abo abzubestellen, dann soll er nur gesagt haben: "Sollen sie doch, die kommen alle wieder." Und als die Bushs und Rices und Schröders und Gmelins dieser Welt rotierten, wegen des Berichts seines Redakteurs, sagte er auf allen Kanälen: "Ich sehe keinerlei Grund, unseren Bericht zurückzunehmen, und werde den Bush-Hitler-Vergleich auch gegenüber Washington vertreten!" Es klingt wie Hohn, dass ausgerechnet er den Anstoß gab zum Abstieg.

Christoph Müller besaß knapp die Hälfte Verlagsanteil. Er übernahm die Zeitung mit einer Auflage von 32 382 Exemplaren und verließ sie, als sich die Anzahl der verkauften Exemplare um rund 35 Prozent auf 45 117 gesteigert hatte und durch die erste Anzeigenflaute schon wieder gefallen war. Sollte er gehen, hatte er ehedem versprochen, werde er seinen Teil der Redaktion vermachen. 2004 hat er aufgehört. Und seine 49 Prozent "Tagblatt" an die Südwestpresse in Ulm verkauft. Christoph Müller zog mit einer Summe von, so sagt man, rund 20 Millionen Euro nach Berlin und sammelt seither Kunst. Seinen Zögling überließ er einem der größten Zeitungsverbunde in Deutschland, der mit seiner Auflage etwa ein Drittel der Fläche Baden-Württembergs abdeckt, eine dieser Mediengroßmächte, die eine einstmals vielfältige Medienlandschaft mit ihren Mantelteilen beglücken, weil sich kleine Lokalzeitungen schon lange keinen eigenen Mantel mehr leisten können.

Nach Müller war Eckhard Ströbel Leiter der Redaktion. Ein Original, WG-gestählt, als langjähriger Müller-Vize führungserfahren und auch mit den schrägen Seiten der Firma vertraut. Er stellte sich im Sturm vor seine Belegschaft, auch, als die verbliebene Verleger-Familie Frate immer häufiger nach Ulm schielte, weil die dort die Zeitung billiger machten als die in Tübingen. Und wenn die dort in Ulm mit nur soundsovielen Redakteuren eine Zeitung machen können, fand die Verlagsleitung, dann müsse das doch auch in Tübingen gehen. Sie erweiterte den Umfang der Berichterstattung auf dem Land. Beschnitt das Budget für Freie, erst ein bisschen, dann immer mehr, bis ein Drittel davon gestrichen war und Redakteure teils drei, vier Orte gleichzeitig bedienen mussten. Der Druck wuchs. Aber er wurde irgendwie immer abgefangen, weil sie mit Ströbel einen Chef und mit Martin Mayer einen Chef vom Dienst hatten, die ihnen den Rücken stärkten. 

2012 sind Ströbel und Mayer in den Ruhestand gegangen. Mit ihnen ging Jörg Röver, der Verlagsleiter unter dem 2003, als Internet und Anzeigenflaute schon erste Opfer gefordert hatten, die erste Einsparungswelle rund 50 Beschäftigte den Arbeitsplatz kostete.

Und dann kam "Lord Voldemort"

Für Jörg Röver kam der aktuelle Verlagsleiter Gerd Waldenmaier, 55 Jahre alt, grauer Seitenscheitel. Waldenmaier war einer der "Top-Manager" des Ippen-Zeitungskonzerns, Anzeigen-Monopolist in Hessen und ein Unternehmen, das unter seinem Chef Dirk Ippen die kleinsten der kleinen Lokalzeitungen aufkauft und zu einem renditestarken Einheitsbrei zusammenrührt. Waldenmaier war dort in Chefpositionen bei zehn Verlagen, Herr über zeitweise bis zu 34 Anzeigenblätter, ein Geldmacher soll er sein, Jurist, Unternehmensberater, ein Sanierer. Und ein cholerischer Typ offenbar, der die Menschen kleinmacht und zusammenstaucht, bis sie sich entweder krank melden oder kündigen. 

Wenn man bei Verdi München anruft, sagen sie, oje, der Waldenmaier, der hinterlässt überall verbrannte Erde. Seine Dissertation an der Uni Freiburg trägt den Titel: "Der Betriebsführer in der Betriebsverfassung des Dritten Reiches nach dem Gesetz zur Ordnung der Nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934." Die Tagblatt-Redakteure meinen in dunklen Stunden, das sei ihm offenbar ins Blut übergegangen, und nennen ihn hinter vorgehaltener Hand Lord Voldemort, nach dem bösen Zauberer aus "Harry Potter". Der Waldenmaier sei wohl ein arger Griff daneben gewesen, sagen solche, die die Familie Frate gut kennen, ein Versehen. Eventuell, sagen sie, wolle die alternde Verlegerin ihr Blatt nun mit Gewalt auf den letzten Metern lukrativer machen, um dann auch noch die restlichen 51 Prozent an die Südwestpresse zu verkaufen.

Eine Woche saß der neue Verlagschef in seinem Tübinger Büro. Dann beschloss er, die Honorare für freien Mitarbeiter müssten runter. Außerdem käme die "Neue Züricher Zeitung" doch auch gut ohne Fotos aus, warum also nicht auch das Tagblatt. Er strich zwei von drei langjährigen Archivarinnen die Stelle, steckte sie als Volontärinnen in die Redaktion und vermietete gleich noch das Tagblatt-Eck, die ehemalige Geschäftsstelle, in der Abos verkauft wurden, Reisen und Anzeigen, an die Sonderangebot-Ramschabteilung der Osiander-Buchhandlung. Waldenmaier: "Wir freuen uns, einen so renommierten und in der Region bestens verankerten Mieter begrüßen zu dürfen." 

Noch unter Verlagsleiter Jörg Röver hatten Redakteure und Verlagsleitung begonnen, im Zuge eines "Strategieprozesses" ein Leitbild zu erarbeitet. Eine Seite Kleingedrucktes mit Herz und Verstand, die Überschrift: "Wir gestalten Zukunft: zuverlässig, Kompetent, unabhängig, fair, mutig". Die Verlagsleitung hat dieses Leitbild zur Vorarbeit demontiert und es um gut vier Fünftel reduziert. Es heißt nun: "Das moderne Medienhaus in den Regionen Neckar-Alb/Nordschwarzwald." Es geht vor allem um Wirtschaftlichkeit. 

Noch zur Betriebsversammlung im Oktober 2012 hatte Waldenmaier versichert, es werde trotz Umstrukturierung keine personellen Einsparungen geben. Eine gute Nachricht in einem schlechten Klima. Denn der Verlagschef, erzählen Redakteure, habe an diesem denkwürdigen Nachmittag alle abgekanzelt, die sich irgendwie zu Wort meldeten. Zu Fragen, wie es um den Verlag stehe, sagte er sinngemäß nur, alle anderen Anwesenden seien sowieso nicht in der Lage, diese Informationen richtig einzuordnen, zu Kritik wurde er giftig, und zum Schluss ließ er seine Belegschaft wissen, dass es strafrechtliche Konsequenzen haben werde, wenn einer irgendwas Internes aus der Versammlung rausließe. Seither schweigen sie zu all den kleinen und großen Unverschämtheiten, die "Lord Voldemort" sich täglich leistet. 

Im Februar 2013 verschickte die Verlagsleitung intern ein Papier: "Liebe Mitarbeiter, wie sie wissen, ist unsere Branche einem sehr negativen und besorgniserregenden Strukturwandel in Form sinkender Abonnentenzahlen sowie massiv rückläufiger Werbeumsätze unterworfen. Eine Trendwende zum Besseren erscheint aus mehreren Gründen auch auf lange Sicht gesehen ausgeschlossen." "Signifikante Kostenreduktion", Arbeitszeitreduzierung und Abfindungs-Angebote waren die Folge. Zehn Mitarbeiter, heißt es, werden in absehbarere Zeit wohl gehen.

Die Bilanzen des "Tagblatts" sprechen nicht die Sprache eines darbenden Pressehauses

2011 hieß es: "Der Jahresüberschuss in Höhe von 1 512 133,62 Euro wird in Höhe von 151 213,37 Euro in die Gewinnrücklage eingestellt und in Höhe von 1 360 920,25 Euro an die Gesellschafter ausgeschüttet." 2010 erwirtschaftete der Verlag 1,5 Millionen Euro, rund 1,4 davon gingen an Frates und die SWP. Im Jahr davor waren es zwei Millionen, davon gingen anderthalb an die Gesellschafter. Umsatzrendite aktuell: 8,3 Prozent, Umsatzrendite-Ziel: 12 bis 14. Gerd Manthey, Mediensekretär bei Verdi, sagte kürzlich, die Verlagshäuser in Deutschland sollten sich Schilder an ihre Häuser nageln: "Dieser Verlag wurde von meinen Mitarbeitern bezahlt." Die Tagblatt-Chefs könnten es sich sogar vergolden lassen. Und die Südwestpresse tilgt damit bequem die Zinsen für den Kredit, mit dem sie das "Tagblatt" gekauft hat.

Elisabeth Frate äußert sich nicht zu ihrem Verlag und lässt ausrichten, sie habe momentan zu viel zu tun. Der Druck der SWP auf die Verlegerfamilie sei immens, sagen Kollegen, und stetig steigend. Manchmal, erzählen manche, würde Frau Frate mit Tränen in den Augen durchs Haus laufen, wenn Waldenmaier sich wieder einen Fauxpas geleistet hat. 

Sie hat im vergangenen Jahr zehn Prozent ihrer 51 am Verlag an ihren Mann Alexander, den derzeitigen Geschäftsführer, verschenkt. Seitdem haben sich die Mehrheitsverhältnisse geändert. Alexander Frate, eher Weinkenner als Zeitungsmensch, ein Feinschmecker und Autonarr. Er soll spendabel sein, sagen solche, die ihn kennen. Kein Knicker, sondern einer, der gerne schenkt und gibt. Früher, erzählt ein Weggenosse, sei er immer zum Weltverlegerverbandstreffen gefahren und hatte "globale Verlegerluft" geschnuppert.

Elisabeth Frate soll eine Frau sein, die gerne nochmal eine Nacht über schwere Entscheidungen schläft, eine sparsame, schwäbische und nie leichtfertige Person. Ihr Mann, so sagt man, sei da eher mit Geld zu locken. Gerd Manthey sagt: "Muss wohl ein Versehen gewesen sein, dass die Frates ausgerechnet einen wie Waldenmaier eingestellt haben." Aber vielleicht brauchen solche, die selbst nur wenig vom Verlagsgeschäft verstehen, einen internen Wadenbeißer. 

Auch die Chefetage auf Redaktionsseite wurde unter Verlagsleiter Waldenmaier umstrukturiert. Für Eckard Ströbel kam Gernot Stegert als Chefredakteur, ehemaliger Politikredakteur der "Heilbronner Stimme". Stegert, sagen Leute, die ihn mögen, sei ein sanfter, lieber Mensch. Andere sagen im Zorn, er sei einer, der sofort flachliege, wenn es brenzlig wird. In einem Antritts-Interview mit dem Deutschen Journalistenverband sagte er, eines der wichtigsten Ziele sei es, den Lokalteil des "Tagblatts" mehr dem Mantelteil aus Ulm anzupassen. Links goes konservativ. "Tagblatt" goes SWP.

Aber auch an Stegert wurde in der jüngsten Zeit geschraubt. Als "Chefredakteur" verpflichtet firmiert er mittlerweile nur noch als "Redaktionsleiter Tübingen". Sein Stellvertreter ist Ulrich Janßen, der gleichzeitig auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Das sei, sagen Kollegen, nicht nur für Tagblatt-Verhältnisse eine steile Mischung. 

Noch im vergangenen Jahr gab es neben den Chefs in Tübingen noch "Leiter der Außenredaktionen". Einer davon war Ernst Bauer, der dem "Steinlachboten" vorstand. Er kannte jeden Pflasterstein in der Gegend. Anfang des Jahres hat er über den Mössinger Generalstreik gegen die Machtübernahme Hitlers Anfang 1933 geschrieben, wogegen danach eine Gruppe Geschichtsrevisionisten Sturm lief, die behauptete, einen Generalstreik hätte es in Mössingen nie gegeben. Letztlich schrieb er über einen CDU-Mann aus selbiger Gruppe, der den Aufgang zu seiner Arztpraxis mit CDU-Plakaten pflastert. Da hat man ihn versetzt, den Bauer, nach Tübingen, drei Jahre vor seiner Pensionierung. "Er hat sich als kommunalpolitischer Berichterstatter profiliert und interessiert sich für lokalgeschichtliche Hintergründe", rechtfertigte Gernot Stegert die Versetzung im Blatt. Ernst Bauer hatte eine Abmahnung im Briefkasten. Von Abmahnungen hatte man bis dahin beim Tagblatt kaum etwas gehört. Mittlerweile häufen sie sich. 

"Strafversetzt" schrieb einer in einem Leserbrief zum Abkommando Bauers. Und weiter: "Das Schlimmste an der traurigen Aktion der Verlagsleitung gegen einen bewährten Mitarbeiter ist jedoch die Tatsache, dass auf Druck einiger konservativer Mössinger Stadträte das Tagblatt selbst mit dem hohen Gut der Pressefreiheit leichtfertig umgeht. Die beste Lokalzeitung der Welt, wie sie Walter Jens noch kannte, ist so zu einer willfährigen Vollstreckerin stockkonservativer Machtspiele heruntergekommen, dass mir graust." Dreimal schickte er den Brief ans Tagblatt, bis sie zumindest Auszüge davon druckten. Und er war nicht der einzige Bauer-Verfechter, der erstmal ungedruckt blieb.

Kürzlich kam wieder eine Mail über den "Tagblatt"-Verteiler. Ab dem 1. 6. 2013 werden die Essensmarken gestrichen, mit freundlichen Grüßen , Dr. Gerd Waldenmaier. "Das ist der interne Mittelfinger", sagt ein Redakteur. Dabei geht es ihm nicht um die zwei Euro Zuschuss für ein Mittagessen. Es geht um die Abschaffung von Wertschätzung.

 


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21 Kommentare verfügbar

  • Daniel Kemmerle
    am 08.10.2022
    Antworten
    Hallihallo, habe zufällig den noch immer lesenswerten Artikel von Frau Hunger gelesen. Demnach sind jetzt die Herren Waldenmaier und Stegert genau zehn Jahre im Amt. Wäre das nicht mal Anlass einer würdigenden Darstellung jener gebündelten Qualitätsoffensive?
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