"Das Gestaltungskonzept basiert auf Offenheit und Kommunikationsfreude", erläuterte Architekt Horst Haag bei der Eröffnung des "Treffpunkt Rotebühlplatz" in der Stuttgarter Innenstadt. Seit 1992 vereint das Gebäude eine Vielzahl von Kulturangeboten unter seinem Dach, die Volkshochschule lädt regelmäßig zu Veranstaltungen ein. Das große Foyer besteht eigentlich ausschließlich aus Treppen: Dutzende davon verbinden die fünf Stockwerke, manche sind kurz, andere haben über hundert Stufen. Nicht immer werden die Etagen auf dem direktesten Weg vernetzt, teilweise weisen die längeren Treppen mehrere Abzweigungen vor, sodass die labyrinthischen Verästelungen Assoziationen zu den Werken von M.C. Escher wecken.
Offenheit und Kommunikationsfreude mussten allerdings Abstriche hinnehmen, als eine Rauchsimulation drei Jahrzehnte nach der Einweihung zu dem Ergebnis kam, dass dem Gebäude etwas fehlte: mehr Treppen. Damit im Brandfall besser evakuiert werden kann, wurden daher im Frühjahr 2019 drei behelfsmäßige Metalltreppen von außen an das Gebäude angebracht – mit der Folge, dass durch die Fenster der Zimmer, in denen beispielsweise Musikunterricht stattfindet, nicht mehr viel anderes von der Außenwelt zu sehen ist als ein Blechgerüst.




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