Alltagsbegleiterin in der Altenpflege ist die 46-Jährige. Seit August arbeitet Fati Abu in einem Pflegeheim in Hedelfingen. "Das ist eine gute Arbeit, aber der Druck ist groß, besonders jetzt mit Corona." Laut Arbeitsvertrag hat Abu eine halbe Stelle. "Aber ich springe auch ein, wenn Kolleginnen krank sind. Das kommt oft vor. Dann habe ich viele Überstunden." Jeden Monat muss Abu ihre Lohnabrechnung ans Jobcenter schicken. Dort wird dann berechnet, wie viel Geld sie noch zu bekommen hat. Denn von einem halben Job als Alltagsbegleiterin kann niemand leben. Erst recht nicht, wenn daheim noch drei Kinder versorgt werden müssen, und schon gar nicht, wenn man in Stuttgart wohnt.
Zu viert leben die Abus auf 54 Quadratmetern in Bad Cannstatt: drei kleine Zimmer, ein Schlauchbad und eine schmale Küche. Auf Kommoden und in Regalen stapeln sich Unterlagen, Ordner, Kosmetika, Schüsseln – was sich in einem Haushalt mit zwei 11- und 14-jährigen Töchtern und einem 16 Jahre alten Sohn eben so ansammelt. Die beiden Älteren teilen sich ein Kinderzimmer mit Stockbett, die Jüngste schläft mit der Mutter in einem Zimmer. "Es geht nicht anders." Abu zuckt mit den Schultern. "Mein Sohn will immer ein eigenes Zimmer, aber wir können in Stuttgart keine andere Wohnung finden, die das Jobcenter bezahlen würde."
1 Kommentar verfügbar
Harald Holthausen
am 23.12.2020Von Gesa von Leesen
Datum: 23.12.2020
Sehr geehrte Frau von Leesen,
zum letzten Satz Ihres Artikels:
>Sie ist auf der Suche nach einem bezahlbaren Laptop für den Schulunterricht ihrer Kinder. Der alte ist kaputt<
kann ich folgende URL empfehlen:
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