Der neue Mann beim VfB ist sogar – trotz des neuerlichen, in bester Klepperlesverein-Manier durchgezogenen Trainer-Theaters um den entlassenen Tim Walter – fast immer so gut gelaunt, dass dieses Lachen und "Mein Lieber"-Sagen für die Miesepetrigen unter uns fast an Penetranz grenzt. Bevorzugt klopft Vogt fest auf Schultern und zeigt dabei ein strahlend weißes, kräftiges Gebiss, das mühelos mit Jürgen Klopps porzellanartigen Zahnreihen in einer Liga spielen könnte. In schönstem Schwäbisch ertönt sein lautes Organ, so fröhlich, als wäre er der Gute-Laune-Bär. Und womöglich haben ihn die grauen Herren von der Fußball-AG des VfB auch genau deshalb Präsident werden lassen: Damit der Frohsinn eines putzigen Grüß-Gott-Onkels die Mitglieder von den dunklen Seilschaften ablenke, die seit vielen Jahren an der Mercedesstraße die Fäden ziehen.
Dass die Musik beim VfB auch nach dem Abgang des Spalter-Präsidenten Dietrich nicht im Verein, sondern in der AG spielt, wo der Profifußball gesellschaftsrechtlich organisiert ist, das macht schon ein Blick auf die Mitarbeiterzahlen deutlich: Da sind bei der Aktiengesellschaft mehrere Hundert Menschen beschäftigt, während beim 70 000 Mitglieder zählenden Verein laut Ausgliederungs- und Übernahmevertrag vom 18.4.2017 insgesamt sechs Mitarbeiter und einige Aushilfen angestellt sind. Symbolische Aktionen wie die Besetzung der Büroräume sorgen dem Vernehmen nach für weitere Klarheit darüber, wer beim VfB das Sagen hat: Im traditionellen Präsidentenbüro residiert jetzt angeblich der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger – und der lasse wenig Bereitschaft erkennen, da wieder auszuziehen. Möglicherweise wird "Hitz, the Hammer" diese Büro-Behauptung aber ähnlich rigoros via Twitter als "Fake News" brandmarken wie die Gerüchte um die bevorstehende Entlassung des Trainers Tim-Walter und die angeblichen Nachfolge-Kandidaten, wer weiß …
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