Wir möchten uns entschuldigen. Hatten wir im Editorial zu Ausgabe 325 noch erklärt, dass und warum wir nichts zum Tod von Helmut Kohl schreiben, müssen wir diese vollmundige Aussage nun kleinlaut revidieren. Zunächst: Bischof Fürst aus Rottenburg hat den Altkanzler vor ein paar Tagen als "großen Europäer" gewürdigt. Erwähnenswert deshalb, weil Kontext am heutigen Mittwoch um 19.30 Uhr in die Zehntscheuer eben dieser Bischofsstadt zur Diskussion einlädt. Unser Thema: <link https: www.kontextwochenzeitung.de extra veranstaltungen sonstige-veranstaltungen.html _blank external-link>"Umgang einer Stadt mit rechter Hetze". Denn nicht nur Fürst hat dort seinen Sitz, sondern auch <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand rottenburg-und-seine-rechten-4440.html _blank external-link>der Kopp-Verlag.
Schuld an unserem Kohl-Editorial trägt aber eigentlich – wie könnte es anders sein – die Junge Union Stuttgart. Die hatte nämlich vergangene Woche die Forderung erhoben, die hiesige Heilbronner Straße in Helmut-Kohl-Straße umzubenennen. Wie passend, dachten wir sofort: dauernd Stau und statt blühender Landschaften massenhaft Beton. Wobei die wahre Motivation vermutlich eine andere war: Denn in eben jener Straße hat der <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik faktencheck-kretschmann-4448.html _blank external-link>Kreisverband der Stuttgarter CDU, der sich der Forderung begeistert anschloss, seine Zentrale. Mit Sicherheit stellen es sich die Christdemokraten reizvoll vor, künftig in einer vom Kiesinger-Platz (aktuell Stuttgart-21-Baustelle) aufsteigenden Helmut-Kohl-Straße zu residieren. Wobei wir der hiesigen Union durchaus mehr Häme zugetraut hätten: Viel lustiger hätten sie es doch finden müssen, den Wilhelmsplatz in Stuttgart-Mitte umzubenennen. Dann hätte sich der SPD-Kreisverband täglich über den Kohlplatz auf seinen Briefköpfen ärgern müssen.
1 Kommentar verfügbar
ho wetzel
am 28.06.2017Hier im Osten hat die auf die Ankündigung der "Blühenden Landschaften" durch die kriminelle Treuhandpolitik eine Deindustrialisierung um sich gegriffen. Das viel genannte Demografie-Problem ist hier, dass eben die jungen Frauen der Arbeit nach…