Ein rechter Skinhead lässt sich seine Glatze beim türkischen Barbier rasieren. Das ist ziemlich Mannheim. Meint zumindest Ilyes Mimouni, und das Gelächter gibt ihm recht: "Solche Storys sind hier an der Tagesordnung", erzählt der Mittzwanziger über den Schmelztiegel, der seine Heimat ist. Nicht Tunesien, wo seine Eltern herkommen, nicht Deutschland: "Mannheim ist meinland", sagt er. Hier, wo jedes zweite Kind Migrationshintergrund hat, war Kontext mit der taz auf Tour. Um für eine offene Gesellschaft zu streiten. Und um nicht nur über Leute zu reden, sondern mit ihnen.
Das ist das Konzept dieses taz-Projekts. Bis zur Bundestagswahl wollen die Berliner KollegInnen Dörfer und Städte in ganz Deutschland besuchen. Vom äußersten Westen bis zum extremsten Osten, von Nord bis Süd. Und da kommen wir von Kontext mit ins Spiel. Denn in Baden-Württemberg sind wir die ExpertInnen vor Ort. Gerne machen wir mit bei den Podiumsdiskussion im Süden, bei denen das Publikum die Hauptrolle spielt, nicht die ReferentInnen.
Früh stand dabei fest: <link http: blogs.taz.de meinland zusammenleben-im-quadrat-warum-mannheim-ein-muss-ist _blank external-link>Mannheim ist ein Muss. Und weil Kontext-Redakteur Minh Schredle die Stadt gut kennt, hat er sich gemeinsam mit Paul Toetzke von der taz an den runden Tisch gesetzt und moderiert. Im neon-orange gestrichenen Jugendhaus "uff der Tschänau" (Schönau). Ein Stadtteil, über den es früher hieß, man könne einen Pfosten rot lackieren, und er würde gewählt. Ausgerechnet hier haben bei den Landtagswahlen 32,1 Prozent für die AfD gestimmt.
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