Sein Essay hat das Zeug zum Kontext-Gewinner des Jahres 2016. Eigentlich küren wir den erst am Ende des Jahres, den Artikel, der bei Kontext die höchsten Zugriffsraten hat. Doch Arno Luiks <link https: www.kontextwochenzeitung.de debatte die-totengraeber-europas-3791.html internal-link-new-window>"Die Totengräber Europas" ist seit vier Wochen der politische Renner im Netz. 17 000 Zeichen lang, und das im Internet. Kritisch und klug hat sich der "Stern"-Autor mit dem Zustand der Europäischen Gemeinschaft beschäftigt und damit, was von der europäischen Idee übrig geblieben ist. Seitdem haben bereits mehr als 16 000 Menschen sein Essay angeklickt und gelesen. Ein Politartikel in der STZN liegt bisweilen bei 500.
Manche haben uns auch geschrieben, dass sie die Seite in der Kontext-taz am Samstag rausgerissen haben. Weil sie lieber gedruckt als online lesen und weil man den Artikel so besser dem Nachbarn geben kann, den das sicher auch interessiert. Erst vor Kurzem haben die Nachbarn im Norden entdeckt, dass sie beide eine linke Vergangenheit haben. Da wünschen wir fröhliche Diskussionen übern Gartenzaun! Eine 80-jährige Berlinerin hat spontan in der Redaktion angerufen, ein Formular für die Soli-Gabe bestellt und den gedruckten Text an ihren Ex in München weitergeschickt. Da haben wir zusammen gelacht und uns darüber gefreut, dass wir mit unseren Artikeln nicht nur zu Debatten anregen, sondern auch helfen, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen.
Noch ein Superlativ für den Autor Luik und seine Kritik an PolitikerInnen, die das Soziale dem Gott der Ökonomie opfern und damit ein Europa begraben, das einst "Wohlstand für die Völker" bringen sollte. 35 Kommentatoren diskutierten in ihren zum Großteil klugen Beiträgen die Idee von Europa und was sich daraus entwickelt hat. Und die frühere Justizministerin Herta Däubler-Gmelin haben Luiks Totengräber inspiriert zu einem Beitrag <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft wider-die-marktkonforme-demokratie-3827.html internal-link-new-window>"Wider die marktkonforme Demokratie" in dem sie sich für ein "Nein zu CETA" und für mutige Parlamente und PolitikerInnen starkmacht, die auf die Zivilgesellschaft hören.
Vor einer Woche hat auch Sahra Wagenknecht den Luik-Text entdeckt. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die Fraktionschefin der Bundes-Linken: "Ein empfehlenswerter Essay: der 'Stern'-Journalist Arno Luik über die Selbstherrlichkeit der europäischen Eliten, die auf das angeblich unverständige Volk herabblicken, anstatt Kritik ernst zu nehmen und soziale und demokratische Missstände endlich zu beheben. Sie werden auf diese Weise zu Totengräbern der großen Idee eines geeinten Europas." 3435 anderen auf ihrer Facebook-Seite gefällt das. Uns auch!
1 Kommentar verfügbar
Rolf Schmid
am 31.08.2016