Wir schmunzeln immer wieder darüber, wenn die Stuttgarter Blätter uns als Konkurrenz betrachten. Und sind voller Verständnis, dass Kontext für sie nicht existiert. Es sei denn, irgendwelche juristischen Probleme treiben sie um. Draußen sieht man die Lage entspannter. Die "Frankfurter Rundschau" hat jetzt ein Interview mit Anna Hunger gemacht, in dem die Jüngste der Redaktion erzählt, warum sie bei Kontext arbeitet. Eigentlich ganz einfach: "Da verteidigt man ein Stück Pressefreiheit". Im Zweifel sogar für die "Stuttgarter Zeitung", wenn sie Ärger mit der Deutschen Bahn hat. Und auch dann noch, wenn die Bezahlung "nicht super üppig" ist, wie die 33-Jährige einräumt.
Es gehe ihr um ein "Herzensprojekt", sagt sie, und um einen Journalismus als "demokratische Pflicht". Und das alles getragen von LeserInnen, die offenbar "so viel Vertrauen haben, dass sie uns jeden Monat Geld überweisen". Das ganze Interview <link http: www.fr-online.de medien _blank>gibt es hier zu lesen.
Im renommierten Branchenblatt "epd medien" ist Kontext auch wieder ein Thema. Die Kollegen des Evangelischen Pressedienstes sehen uns als "kritischen Gegenpol" zur etablierten "Stuttgarter Zeitung", ausgestattet mit "hintergründigen Texten mit scharfer Schreibe" und damit offenbar erfolgreich. Selbst EU-Kommissar Günther Oettinger scheine nicht daran vorbei zu kommen, wenn er sich einem langen Streitgespräch in der Redaktion stelle. Das lassen wir jetzt einfach mal so stehen, und weisen auf die gewiss korrekte Einschätzung von epd hin, die den "publizistischen Erfolg" auch dem "gedruckten Fuß", sprich der taz, zuschreibt. In der Tat ist die bundesweite Verbreitung von Kontext via taz eine wichtige Grundlage.
Auch deshalb ist für Kontext eine Berlin-Reise fällig, wenn die taz ihre GenossInnen zur Geno-Versammlung lädt. Wie am vergangenen Wochenende. Denn für uns ist es eine Gelegenheit, mit den taz-KollegInnen zu reden und mit unseren LeserInnen zu diskutieren, die Papier lieben und Kontext deshalb gerne in der taz am Samstag lesen. Dazu hatten Susanne Stiefel und Sibylle Wais im Heinrich-Böll-Haus reichlich Gelegenheit. Da war die Exilschwäbin, die sich über die "Sauereien im Süden" auf dem Laufenden halten will, oder der Leser aus der Pfalz, der berichtete, dass seine Schwester alle Printausgaben gesammelt hat - und das sind immerhin schon 181! "Ihr habt so herrlich abwegige Themen", brach es aus einem heraus und er steckte gleich noch einen Geldschein in die Spendenkasse.
4 Kommentare verfügbar
tillupp
am 18.09.2014Wer's noch nicht kennt: Hier noch mal der Hyperlink zu den ebenfalls lesenswerten Nachdenk-Seiten:
http://www.nachdenkseiten.de/