Machen wir uns nichts vor. Es hat in der Bananenrepublik Deutschland schon immer pofallat. Der "brutalstmöglichste" CDU-Ministerpräsident von Hessen etwa ist durch die Drehtür gehuscht, die vom politischen Amt direkt auf einen gut bezahlten Posten in der Wirtschaft führt. Roland Koch leitet heute den Mannheimer Baukonzern Bilfinger Berger. Oder die einstige baden-württembergische CDU-Verkehrsministerin "Da bin ich ganz bei Ihnen"-Tanja-Gönner machte sich nach parteiinterner Niederlage flugs aus dem Stuttgarter Staub, um in der Chefetage der bundeseigenen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Eschborn zu landen. Ganz zu schweigen vom roten Gerd (Schröder) und grünen Joschka (Fischer), die nach ihrer Abwahl als Kanzler und Außenminister früher oder später ungeniert auf Lobbyist umsattelten.
Es gibt Dutzende Beispiele für – neudeutsch – Pofallismus, dem Kontext mit Dietrich Birk, Staatssekretär außer Diensten in einstigen CDU-Kabinetten von Günther Oettinger und Stefan Mappus, heute ein weiteres hinzufügt. Der Göppinger Landtagsabgeordnete wechselte zu Jahresbeginn von der harten Oppositionsbank auf den Lobby-Chefsessel der hiesigen Maschinen- und Anlagenbauer. Kontext wollte mit Birk an seinem ersten Arbeitstag am neuen Arbeitsplatz reden. Doch Birk wollte nicht. Wohl wegen des Wirbels um Pi-Pa-Pofalla. Dabei hatte sich bislang niemand über Birks Drehtürkür aufgeregt. Nach seiner Abschiedsrede im Landtag klatschte selbst der politische (inkorrekte?) Gegner (Grüne und Rote) stehend Applaus.
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Erik Schaber
am 30.01.2014