KONTEXT:Wochenzeitung
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Mutbürger

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Kommenden Samstag werden sich wieder einmal einige Tausend Menschen auf dem Stuttgarter Schlossplatz versammeln, um zu demonstrieren – gegen Stuttgart 21, aber nicht nur dagegen. „Stuttgart 21 ist überall – wehrt Euch, vernetzt Euch!“, lautet das Motto der Kundgebung. Bald 200 Demos hat es seit 2009 in dieser Stadt gegeben. Doch was bewegt der Protest noch, wer nimmt ihn noch ernst? Kontext versucht in dieser Schwerpunkt-Ausgabe Antworten darauf zu geben, aber nicht nur darauf.

Stuttgart, die Heimat des "Wutbürgers". Der zum "Wort des Jahres 2010" erkorene Begriff war damals schon umstritten. Sogar in der Redaktion des "Spiegel", wo er geboren wurde. Welche Gültigkeit er heute noch hat, danach haben wir seinen Erfinder gefragt, den "Spiegel"-Autor Dirk Kurbjuweit. Der hat nichts zurückzunehmen.

Sind also der Stuttgarter Theater-Regisseur Volker Lösch, der das Thema S 21 in den Bundestagswahlkampf tragen will, oder das Blogger-Urgestein Albrecht Müller ("NachDenkSeiten"), der am Samstag die Hauptrede hält, einfach nur wütend? Sind es "Wutbürger" oder doch eher "Mutbürger", die immer wieder auf die Straße gehen, um ihren Unmut zu zeigen zum Beispiel über eine Staatsanwaltschaft, die auch unter Grün-Rot so einseitig vorgeht, wie zuvor unter Mappus? Oder sich empören darüber, dass die Versammlungsfreiheit in dieser Stadt weiter eingeschränkt wird, dass ihre einst "autogerecht" verunstaltete Stadt noch autogerechter gemacht wird, obwohl sie längst die "Stauhauptstadt Deutschlands" ist? Oder darüber, dass die Kosten des Bahnprojekts ausufern und ausufern, dass sich die Grünen in Land und Bund klaglos damit abgefunden haben? Sind es gar "Wutbürger", die in Istanbul eben auch nicht nur ein paar Bäume im Gezi-Park schützen wollen?

Auf alle diese Fragen gibt es in dieser Ausgabe Antworten. Vielleicht nicht vollständig erschöpfende. Es ist dennoch die mit Abstand umfangreichste Ausgabe in der gut zweijährigen Geschichte von kontext:wochenzeitung geworden. Umso gespannter sind wir, was unsere Leser dazu sagen. Bitte kommentieren Sie!

 


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5 Kommentare verfügbar

  • menschlich korrekt
    am 15.06.2013
    Antworten
    Ich fand heute den Weg zufällig hierher. Ein Tweet dieses Artikels in 3 Tagen - das macht mich traurig.
    Bitte behalten Sie immer folgende Frage im Fokus:

    Wie können wir am wirkungsvollsten (zahlungsunwillige) Menschen wecken und systemverändernd in Bewegung halten?
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