Damit geht ein Wunsch in Erfüllung, den Kontext von Anfang an hatte: den Austausch mit seinen LeserInnen. So ist eine Zeitung keine Einbahnstraße, kein Blatt, das Deutungshoheit für sich beansprucht, sondern ein lebendiges Medium, das sich in seinem Ansinnen, vernünftigen Journalismus zu machen, im ständigen Dialog befindet.
Der Korrektheit halber muss erwähnt werden, dass es noch mehr Kommentare waren. Insbesondere ein ganz eifriger "Hans Hagen" war darunter, dessen Passion wohl darin besteht, in der "Traumwelt der Protestler" herumzuholzen. Das mag ein Mal, vielleicht auch drei Mal eine gewisse Originalität haben, wird aber spätestens beim fünften Mal öde, vor allem dann, wenn die Plattheit des Gedankens das intellektuelle Niveau der LeserInnen beleidigt. Dann wird abgeschaltet.
Ein Tipp an alle "Hans Hagens": vor dem Schreiben nachdenken, die Gedanken ordnen und sie in einem Leserbrief zusammenfassen. Am besten ohne ehrabschneidende und beleidigende Sätze, mit einem Mindestmaß an Argumentationskraft und der Ahnung, dass das eine oder andere strafbewehrt sein könnte. Um nicht missverstanden zu werden: Nichts gegen scharfe Kritik, an wem auch immer, nichts gegen Polemik, aber bitte mit Verstand.
Wie das geht, spiegelt sich in den veröffentlichten Kommentaren wider. Egal ob die abgeschmetterte Strafanzeige gegen Bahnchef Grube & Co ("Justitia im freien Raum") zur Debatte stand, oder der fulminante Essay von Dietrich Krauß über Kretschmanns Hannah-Arendt-Verehrung ("Die Wahrheit ist obdachlos"), oder "Kretschmanns Himmelfahrt" – darüber ist heftig gestritten worden. Aber immer mit Argumenten, die im Grunde ein redaktionelles Zusatzangebot sind, das unsere LeserInnen zur Verfügung stellen.
In diesem Sinne wünschen wir uns noch mehr Leserbriefe.
2 Kommentare verfügbar
Jon
am 19.07.2013Dass ihr jetzt auch schon in der StZ zitiert werdet, zeigt dass ihr euch in kürzester Zeit zu einem ernst zu nehmenden…