Dies ist eine Geschichte über Misstrauen. Über Politiker, die sich nicht verständlich erklären und Bürger, die Politik manchmal auch nicht verstehen wollen. Im Kern geht sie so: Ein Schweizer Investor möchte auf einer der letzten freien Grünflächen im rasant wachsenden Konstanzer Stadtteil Petershausen ein Luxushotel bauen. Stehen soll es auf dem so genannten Büdingen-Areal, 40 000 Quadratmeter groß, nur wenige Meter vom Bodenseeufer entfernt. Früher war hier ein Sanatorium, heute liegt hinter den seit Jahrzehnten gut verriegelten Toren ein kleiner Stadtwald. Die Fünf-Sterne-Herberge soll irgendwas zwischen Reha-Klinik und Hotel sein, mit 113 Zimmern, Gesundheitsprävention und Ernährungsberatung, Ärzteservice inklusive. Der Preis: 3500 bis 10 000 Euro pro Woche.
Rein rechtlich betrachtet, dürfte der Investor schon jetzt bauen. Das Gelände gehört ihm, beziehungsweise der von ihm gegründeten Sea Palace AG, die Stadt hat eine Baugenehmigung erteilt. Sollten die anhängigen Rechtsstreitigkeiten für den Bauherrn erfolgreich ausgehen, könnte er sofort loslegen. Die eigentliche Frage aber lautet: Ist, was rechtlich erlaubt ist, auch richtig? Das ist dann der Punkt, an dem diese Geschichte in mindestens drei Versionen zerfällt: Die des Investors, die der Anwohner und einer Bürgerinitiative und die der Stadt Konstanz.
1 Kommentar verfügbar
Bruno Neidhart
am 08.01.2019Das …