Petra Němcová kennt nicht nur die Glitzerwelt der Mode. Im Juli 2007 moderierte das Model in New York neben Initiator Al Gore das Live-Earth-Konzert, auf dem der Kampf gegen die globale Erwärmung gefordert wurde. Abseits der Laufstege engagiert sie sich mit ihrer Stiftung "Happy Hearts" für Schulkinder in von Naturkatastrophen betroffenen Regionen. Wenn Němcová im Auftrag ihrer Organisation unterwegs ist, muss sie sich auch den Weg durch unwegsames Gelände bahnen, verrät ihr Werbepartner im Internet. Deshalb vertraue die gebürtige Tschechin "einem echten Allround-SUV: dem neuen GLC", so der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz, für den sie seit Neuestem als Markenbotschafterin tätig ist.
In dieser Funktion war <link http: www.aol.de video weltpremiere-mercedes-benz-glc-topmodel-petra-nemcova-pra-sent-518895018 external-link-new-window>Němcová auch zu Gast bei der Weltpremiere der neuen G-Klasse, die im vergangenen Juni beim Metzinger Modekonzern Boss zelebriert wurde. Ob die 36-Jährige mit Daimler-Vorstand Dieter Zetsche so pompös gefeiert hätte, wären die Abgasbetrügereien schon damals bekannt gewesen? Zwar manipulierte nach bisherigen Erkenntnissen nur der Volkswagen-Konzern an der Motorsteuerung seiner Dieselfahrzeuge. Doch Tricks und Täuscherei gehören zum Geschäftsmodell der gesamten Branche, um Autos sauberer dastehen zu lassen, als sie in Wirklichkeit sind. Das beklagen Umweltverbände seit Jahren. Hören wollte dies bis dato kaum einer. Weder in den hiesigen Konzernzentralen noch im Berliner Bundeskanzleramt.
"Herr Zetsche, Herr Winterkorn und Herr Krüger sind als Chefs von Daimler, Volkswagen und BMW für jährlich viele Zehntausend vorzeitige Todesfälle durch Dieselabgase persönlich mitverantwortlich", sagte Jürgen Resch, der Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), am Eröffnungstag der diesjährigen Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt. "Um wenige Hundert Euro mehr Profit pro Fahrzeug zu machen, verbauen die Premiumhersteller minderwertige Katalysatoren, die auf der Straße bis zu 25-mal höhere Schadstoffmengen emittieren als erlaubt", kritisierte er die Bundesregierung, weil sie auf jegliche Kontrollen der Dieselfahrzeuge verzichte. Der Kanzlerin erfreute sich derweil beim Messerundgang an elektronischen Einparkhilfen.
Die autokritischen Umweltschützer als Orakel von Frankfurt
Auch die Medien widmeten sich lieber dem automatisierten Fahren als dem aufblasbaren Auto mit Abgaswolke, das die Umwelthilfe vor dem Messeeingang geparkt hatte. Dabei hatte Resch Hochexplosives in die Pressemappe gepackt: Nach DUH-Erkenntnissen verwenden Hersteller bei vielen Euro-6-Diesel-Pkw illegale Software, um Abgasgrenzwerte auf dem Prüfstand, nicht aber im Normalbetrieb einzuhalten. Die Software könne Testzyklen erkennen und die Motorsteuerung anpassen. Aktuelle Untersuchungen des europäischen Dachverbandes Transport & Environment (T & E) hätten gezeigt, dass in realitätsnahen Tests fast alle modernen Diesel-Pkw die Grenzwerte für gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) bis zu 25-fach überschreiten. Negativer Spitzenreiter war ein Audi-Diesel. Keine 24 Stunden nach der DUH-Protestaktion gab die amerikanische Umweltbehörde EPA bekannt, <link http: www3.epa.gov otaq cert violations.htm external-link-new-window>dass sie gegen VW wegen Abgasmanipulationen ermittelt.
3 Kommentare verfügbar
Müller
am 02.10.2015Da wird wieder auf die Pauke gehauen.
Terroristen sind das also.
Sind die Leute die immer bei den Demos verlogene Teilnehmerzahlen verkünden auch Terroristen?
PS: Vor 20 Jahren brauchte mein Bulli 14 Liter.
Heute benötigt er bei doppelter Leistung und Ausstattung die Hälfte.
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