KONTEXT:Wochenzeitung
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Der steingewordene Größenwahn

Der steingewordene Größenwahn
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Er war einmal ein Drogeriekönig. Anton Schlecker hat mit seinen Billigläden, die gar nicht so billig waren, Europa überzogen und gedacht, bald gehöre ihm die halbe Welt. Das war ein Irrtum ...

Am 23. Januar 2012 musste er den Gang zum Ulmer Amtsgericht antreten und dort Insolvenz beantragen. 25 000 Mitarbeiter verloren ihren Job, fast 10 000 suchen heute noch einen. Geblieben sind Beton und Glas. Die siebenstöckige Firmenzentrale in Ehingen, von den Einheimischen "Glaspalast" genannt, das riesige Logistikzentrum, dessen 300 Meter lange Betonfassade wie die Berliner Mauer aussieht, das "Schleckerland", das wegen seiner schieren Größe als unverkäuflich gilt. Alles menschenleer, grau und trostlos, verteilt auf rund 300 000 Quadratmeter. Geblieben ist auch die Schlecker-Villa am Ammerweg 4, deren Bewohner nicht mehr zu sehen sind – wie ihre Hinterlassenschaften in der Stadt. Das Blauweiße ist verschwunden, jetzt gibt es Biomärkte und DM, und der Bürgermeister sagt, das sei alles kein Drama. Liebherr sei schon immer der Stärkere gewesen. Und dessen Kräne kreisen nach wie vor über der Stadt. Kontext-Fotograf Joachim E. Röttgers war dort und hat sich gefragt, warum der Erlos-Weg, an dem die Schlecker-Lagerhallen stehen, eigentlich ohne "h" geschrieben wird.


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3 Kommentare verfügbar

  • Tom
    am 19.02.2014
    Antworten
    Werden nicht wegen dem wachsenden Onlinehandel überall Logistikzentren gebaut?
    Da wäre doch eines schon vorhanden.
    amazon oder so ein zalando oder ähnliches könnte sich das ja mal schnappen.
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