<link http: kontext.photoshelter.com gallery-show g0000px9ybvce93i _blank external-link-new-window>Ein Leben hinter Gittern – die schwerste Strafe, die in unserer Gesellschaft für einen Menschen vorgesehen ist. Für Zehntausende Tiere ist es Normalität. Sie leben in Zoos und Tierparks als Anschauungsobjekte und unfreiwillige Entertainer einer naturfremden, urbanisierten Menschheit.
Dank dem Hype um kuschelige Tierbabys wie den Eisbären Knut, Flocke oder Wilbär und Fernsehserien wie "Elefant, Tiger & Co" ist das Interesse an Zoos in den letzten Jahren wieder stark gestiegen. Für die Besucher sind Zoologische Gärten und Tierparks ein unterhaltsames Ausflugsziel mit exotischem Touch. Für Elefant, Tiger & Co hingegen ist das Leben im Zoo weniger unterhaltsam.
Sie verbringen ihr Leben hinter Glas und Gittern. Ein Leben, das von der Natur ihrer Spezies kaum weiter entfernt sein könnte. Aus der grünen Tiefe der afrikanischen oder indonesischen Urwälder in "artgerecht" gekachelte und mit Edelstahl-Spielgeräten versehene Lebens-Räume: Ob unsere nächsten Verwandten hier glücklich werden? Wo soll ein Orang-Utan sich ein Nest in luftiger Höhe bauen, wenn nach oben nur knappe vier Meter Platz sind? Wie soll ein Eisbär, der in der Natur ein riesiges Territorium für sich beansprucht, seinen Bewegungsdrang in einem Gehege von wenigen Quadratmetern stillen?
In dieser unnatürlichen, auf Besucherattraktivität ausgelegten Umgebung etwas über das Wesen, gar das natürliche Verhalten der Bewohner erfahren zu wollen ist, mit etwas Abstand betrachtet, absurd. Kaum ein Tier kann im Zoo seinen natürlichen Habitus ausleben. Im Gegenteil, manche zeigen sogar schwere Verhaltensstörungen.
Und der Artenschutz? Diese große, ehrenvolle Aufgabe der Zoos entpuppt sich bei genauerem Hinsehen eher als Imagepolitur: Ausgewildert wird selten – eher werden überschüssige Tiere untereinander oder gar an Tierhändler verscherbelt.
So bleibt vom Sinn und Zweck des Zoos nur der Unterhaltungswert übrig. Während Tierversuchslabore, Massentierhaltung oder Zirkusse mit Wildtieren oft im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit stehen, genießen Tiergärten einen glänzenden Ruf als Tier- und Artenschützer. Doch hinter den schön bemalten Wänden der pseudonatürlichen Biotope bröckelt die Fassade. Zootiere, und ganz besonders die Publikumslieblinge Elefant, Tiger & Co, fristen ein Leben im goldenen Käfig – ohne Chance auf Bewährung.
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Letzte Kommentare:
Verschwendung von ehrenamtlicher Zeit. Da kommt nix neues raus, weil es (fast) keinen mehr interessiert. Wundert mich schon ein weinig, dass der VCD da mitmacht. Die Position war doch bisher immer, man kann S21 nicht mehr verhindern , nur noch so...
Mann oooh Mann, mein Freundeskreis mit Künstlerinnen im Umgang mit Farben und Pinseln erwartet jetzt eine Antwort mit Verständnis für Ihre umfangreiche Rechtfertigung des Einsatzes von Schusswaffen durch Polizeibeamte. Kurz, knapp und präzise: Sie legen...
Hallo Jannik, Sie wundern sich "Was haben die Leute nur gegen Fortschritt". Das kann ich Ihnen sagen: Genau dasselbe, was vor etwa 200 Jahren Johann Nestroy (1801 - 1862) so formulierte: "Überhaupt hat der Fortschritt das an sich, dass er...
Zunächst: Mein beruflicher Hintergrund tut hier überhaupt nichts zur Sache, aber um Ihre Neugier zu stillen: nein, ich bin keine Polizeibeamtin. Nennen wir es eher politisch aktiv und gesellschaftlich interessiert. Mein Beitrag sollte nicht den Eindruck...
Viellicht, Herr Karpiniec, können wir uns ja darauf verständigen, dass nicht die „ineffiziente“ Arbeit der NGOs das Hauptproblem bei der Entwicklungszusammenarbeit ist – sondern die Tatsache, dass die Militär- und Rüstungsausgaben weltweit ins...