"Wir stehen für Nachhaltigkeit!", behauptete hingegen Baur-Fewson und stand dabei neben einem Banner, das die Asphaltwüste eines Autobahnkreuzes von oben zeigte. Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag hob als Vertreter der Stadtverwaltung die Vorteile des Tunnels für die Freiburger Stadtentwicklung hervor. 60.000 Fahrzeuge täglich auf der B31 seien kein Zustand. "Größere Straßen ziehen mehr Verkehr nach sich", schallte es ihm aus dem Publikum entgegen.
Dann sorgten Aktivist:innen von Extinction Rebellion für eine Störung im Betriebsablauf. Nach und nach erhoben sich an verschiedenen Stellen des Saals Protestierende und trugen eine Erklärung vor, in Anlehnung an die Rede "Die Welt brennt vor unseren Augen" von UN-Generalsekretär António Guterres auf der diesjährigen Kimakonferenz: "Wir sind auf dem Highway to hell", sangen sie.
Mit dem Klima hat sich die vorgestellte Verkehrsuntersuchung gar nicht auseinandergesetzt. In ihrer Prognose bedient sie sich der Zahlen der Bundesverkehrswegeplanung, die von einem Zuwachs des PKW-Verkehrs um 5,3 Prozent und des LKW-Verkehrs um 6,3 Prozent bis 2030 ausgeht. Bis 2040 sorge das Bevölkerungswachstum in Freiburg für weiter ansteigenden Verkehr. "Wenn das unsere Annahmen für die Verkehrsentwicklung sind, können wir die Zivilisation abmelden!", meint dazu Fabian Kern vom Verkehrsklub VCD. Auch Volker Finke hält die Verkehrsuntersuchung für ein Gefälligkeitsgutachten und geht auf ein pikantes Detail ein: Die PTV Planung Transport Verkehr GmbH, die verantwortlich für die besagte Verkehrsuntersuchung ist, wurde 2017 von Porsche gekauft. Zwar übernahm 2021 der britische Finanzinvestor Bridgepoint 60 Prozent der Aktien, der Rest blieb aber beim Autounternehmen.
"Ist es noch zeitgemäß, dass wir in der aktuellen Klimakrise dieses Projekt realisieren?", fragte sich der junge Grünen-Stadtrat Hannes Wagner, der damit von der Pro-Tunnel-Linie der eigenen Fraktion abweicht. "Die Grünen werden sich diese Frage stellen müssen." Volker Finke von der Initiative Stadttunnel setzt statt auf die Grünen derweil lieber auf die Gerichte.
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Sk
am 19.01.2023"Hintergrund war, dass dadurch der Bund die Finanzierung einer Anschlussstelle (Vollanschluss in alle Richtungen am so genannten "Ganter-Knoten") und weitere Kosten übernehmen müsse. Die Dimension der Planung hat dieses…