Es gibt kein "Schlachtfeld" (CDU-Landtagsfraktionschef Wolfgang Reinhart), auch keine Blutspur, "die sich vom Hauptbahnhof bis zur Marienstraße zieht" (StN). Es gibt keine "verwüstete Innenstadt" (dpa) und keine "bürgerkriegsähnlichen Zustände" (AfD und SPD). Aber es gibt in der deutschen Sprache jede Möglichkeit, sich differenziert auszudrücken über den Landfriedensbruch, die inakzeptablen Angriffe auf Menschen und Fahrzeuge, die Lust an Gewalt und Zerstörung, das Macho-Gebaren und das schräge Bewusstsein, wonach gewalttätiger Blödsinn eine Art Heldentat ist, wenn sie einen Filmschnipsel auf Youtube hergibt.
Statt einzuordnen hat in der Medienberichterstattung aber vor allem die Übertreibung Konjunktur, seit in der Nacht zum Sonntag die ersten Mitschnitte die sozialen und die ersten Meldungen die klassischen Medien eroberten. Später Dutzende Live-Schalten auf allen Kanälen wie aus einem Krisenherd, Sondersendungen im SWR, auf ntv, bei RTL und wie sie alle heißen.
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Dr. Diethelm Gscheidle
am 29.06.2020dass jugendliche sogenannte "Parti"-Gänger für derartige Gewaltausbrüche und Verwüstungen verantwortlich sind, wundert mich keineswegs! Bereits seit Jahren kritisiere ich derartige Feiern als größten Sargnagel in der Zukunft dieses unseres schönen deutschen…