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Avanti popolo!

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Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat großer Töchter und Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich: Lass dich loben, auch wenn rechte Spinner toben.

Sehen Sie, das meine ich: Alle Welt wettet gegen den grünen Opa aus Tirol, und der macht dann das Rennen, völlig überraschend. Obwohl: Der Sieg hätte deutlicher ausfallen können, wenn die geschändeten Altparteien SPÖ und ÖVP über ihren Schatten gesprungen wären und Alexander Van der Bellen mehr unterstützt hätten. Aber so musste es mal wieder die mobilisierte Straße richten und alles, was sich nicht zur bürgerlichen Mitte zählt, an die Urnen treiben.

Was Italien angeht: Die Börse denkt noch nach, einer geht, der andere kommt, kein Schnellschuss, kein Crash, goarnix! Dabei hatte doch alle Welt vorm Weltuntergang gewarnt, wenn Renzi verliert. Auch öffentlich-rechtlich haben wir aus unseren Sympathien für den Verlierer bis fünf vor zwölf keinen Hehl gemacht. Und dass der Italiener, sonst ein eher fauler Hund, sich plötzlich derartig heftig in die Wahllokale bewegt, konnte niemand ahnen. Das ist ein dicker Strich durch die Rechnung von Frau Merkel, die im Grunde dafür klampft, dass Europa die Erlasse aus der deutschen Hauptstadt ausführt. Klappt ja meist, aber eben nicht immer. Der lustige Italiener Matteo Renzi hat sich verzockt, albern und ohne Not, sagt die "Süddeutsche". Hochmut kommt vor dem Fall. Darf man das überhaupt noch sagen? Oder gibt's da gleich wieder was auf die Gusche, will meine Omi Glimbzsch aus Zittau wissen.

Vielleicht sollten wir zu den kleinen Schritten übergehen, statt den großen Durchmarsch zu propagieren. Solidarität und Gerechtigkeit im Alltag, den Nächsten im Blick, ein Europa, das freundlicher ist zum kleinen Mann, freundlicher jedenfalls als zu den Banken. Die Arroganz der Macht – dazu wurden in der Vergangenheit haufenweise Bücher geschrieben, aber von den Analphabeten nicht gelesen. Wer liest schon Hegel? Avanti Popolo! Man muss es so deutlich sagen.


Peter Grohmann ist Kabarettist und Initiator des Bürgerprojekts Die AnStifter.


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1 Kommentar verfügbar

  • Manfred Fröhlich
    am 13.12.2016
    Antworten
    >>Solidarität und Gerechtigkeit im Alltag, den Nächsten im Blick, ein Europa, das freundlicher ist zum kleinen Mann<<

    ... ein Europa, das freundlicher ist zum kleinen Mann ... JA, darum sollte es gehen, in Europa und rund um den Globus!
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