Als Zeuge geladen ist Martin A., der Kollege der ermordeten Polizistin Michèle Kiesewetter. Er wurde bei dem Attentat auf der Heilbronner Theresienwiese schwer verletzt. Am 21. Januar wird in München die Mutter der erschossenen Polizistin aussagen. Spätestens seit dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags ist bekannt, dass Baden-Württemberg "der weißeste Fleck" ist. Das sagte der grüne Obmann Wolfgang Wieland und Hartfried Wolff (FDP) drückte es gegenüber Kontext so aus: "Beim Mord in Heilbronn sind wir seit dem 4. November 2011 keinen Schritt weiter." Die Rufe nach einem Untersuchungsausschuss des baden-württembergischen Landtags, der Einsicht in die Akten nehmen und mehr Licht in die baden-württembergischen Verstrickungen bringen könnte, verhallten bisher ungehört. Der weiße Fleck bleibt.
Das weiß auch die Karlsruher Rechtsextremismus-Expertin Ellen Esen, die ihre Recherchen bundesweit in Schulen und Bildungseinrichtungen vorträgt und zur Diskussion stellt. So hat die Politikwissenschaftlerin etwa die Umtriebe der rechtsextremen "Standarte Württemberg" bekannt gemacht und immer wieder darauf hingewiesen, dass nicht nur Männer im rechtsextremen Umfeld aktiv sind.
Esen kennt die Codes und Symbole der rechten Szene und weiß, dass Frauen und Mädchen dort weder selten noch besonders friedfertig sind. Sie und die Expertinnen vom Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus können sich nur wundern, dass sich dieses Klischee so hartnäckig hält. Das macht rechtsextreme Frauen unsichtbar und extrem gefährlich. Denn Beate Zschäpe ist nur die Spitze des Eisbergs.
2 Kommentare verfügbar
Stein, A.
am 06.01.2014kannst Du das etwas detailierter ausführen? Z. B. "Die tatsächlichen Täter sind doch Beamte."
Oder spekulierst Du nur?