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Denkinger Schafe

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Es hätte so schön sein können im Stuttgarter Rathaus, wenn der SWR nicht gewesen wäre. Die Balken von Kuhn und Turner wetteiferten munter um den Spitzenplatz auf der Leinwand – und was läuft daneben? Das übliche SWR-Programm: der "Albabtrieb Denkingen". Das muss man erst mal hinkriegen.

Es hätte so schön sein können im Stuttgarter Rathaus, wenn der SWR nicht gewesen wäre. Die grünen und schwarzen Balken von Fritz Kuhn und Sebastian Turner wetteiferten munter um den Spitzenplatz auf der Leinwand – und was läuft daneben? Das übliche SWR-Programm: der "Albabtrieb Denkingen" mit Hansy Vogt und die "Sturmfreie Bude" mit den Fallers. Und das so lange, bis endlich um 19.45 Uhr zu den Matadoren geschaltet wurde. Das muss man erst mal hinkriegen.

Jetzt könnte man sagen, dass, wie bei den Denkinger Schafen, irgendjemandem immer das Fell über die Ohren gezogen wird und dass dem öffentlich-rechtlichen Beiprogramm eine gewisse Sinnhaftigkeit nicht abzusprechen war. Aber so haben sie in der Stuttgarter Neckarstraße sicher nicht gedacht. Eher an die Quote, die mit einer Wahlsendung bestimmt mit großem Getöse in den Keller gesaust wäre.

Aber wahrscheinlich wäre es dem Zuschauer im Hotzenwald und Badisch Sibirien auch nicht zuzumuten gewesen, einen fröhlichen Wolfgang Schuster, einen entrückten Sebastian Turner und entfesselte Kuhn-Fans vorzuführen. Von den schwarzen Top-Unterstützern Hans Jochen Henke (Ex-OB Ludwigsburg) und Gerhard Heimerl (S-21-Vater) im Ratskeller ganz zu schweigen. Bei der grünen Wahlparty mit Brigitte Lösch.Besser wäre da schon der Fast-OB Andreas Renner gewesen, der vom VfB-Heimspiel herbeigeeilt war, um loszuwerden, was als Erkenntnis in ihm gereift ist: dass sich der Stuttgarter nicht auf eine Brezel reduzieren lasse. Aber Renner ist dann schnell abgehauen – zu den Grünen ins Schlesinger.

Wo solche Lücken sind, hilft Kontext füllen. Deshalb waren unsere Fotografen Joachim E. Röttgers und Martin Storz den Abend lang unterwegs und haben festgehalten, was das schnelle Bild oft nicht hergibt: den besonderen Blick. <link file:2692 download>Ihre Galerie ist der Beleg.

Auch im Textbereich haben wir uns zum Lückenschließen entschlossen. Nachdem "Stern"-Autor Arno Luik im SWR-Radio nicht alles losgeworden ist, haben wir ihn um einen Originalbeitrag gebeten. Der Hamburger Schwabe hat ihn geschrieben, <link internal-link>wie er wollte.

Für die heimischen Kontext-Autoren endete der Abend bei der SPD und dort bei der Umfrage zur integrierten Stichwahl. Mit ihr waren die Genossen sehr unzufrieden, was vielleicht auch damit zusammenhing, dass sie bundesweit gelaufen ist und selbst vor der "Bild"-Zeitung nicht haltgemacht hat. Die Zuspitzung auf zwei Kandidaten, die ungünstige Wählerwanderung und der Zeitpunkt, das sei für sie nicht gut gewesen, haben sie gemeint. Danach war Schicht im Schacht.


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