Ha, hab' ich Sie! Der Trick ist alt, aber kürzlich aufgefrischt bei einer Fridays-for-Future-Demo. "Sex", schreit es da fett von einem Plakat, und nach dem Eyecatcher die Botschaft: "Stop screwing with our planet." Versuchen wir's also mit Sex, weil sich ja sonst keiner für die Umwelt interessiert oder für eine OB-Wahl in Stuttgart, wie Cornelius Oettle in einer göttlichen Glosse in der taz gelästert hat.
Denn darum geht's doch. Um die Rettung des Planeten, um Klimaerhitzung, um CO2-Reduzierung. Auch bei der Stuttgarter OB-Wahl. Die ist vielleicht für viele nicht sexy, okay, aber die Erde brennt, und in Stuttgart wird derzeit so getan, als ob es am Sonntag nur die Wahl gäbe zwischen Öko-Dino Nopper und Ego-Shooter Schreier. Der eine will mehr Platz für Autos, der andere vor allem mehr Platz für sich. UnterstützerInnen mit Konto haben offensichtlich beide an Land gezogen, da kann man schon mal eine fette Anzeige in den StZN vom Samstag platzieren. Wo bleibt der radikale Wandel, den nicht nur Fridays for Future einfordern? Warum der "blinde Mitte-Reflex" vieler Medien statt der Suche nach radikalen Alternativen, wie sie sogar schon "Zeit"-Chefredakteure fordern?
3 Kommentare verfügbar
Philipp Horn
am 25.11.2020Ich wünsche ihm trotzdem viel Erfolg!