KONTEXT:Wochenzeitung
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Keule gegen Kontext

Keule gegen Kontext
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Marcel Grauf gibt keine Ruhe. Vertreten von der Anwaltskanzlei Höcker, die seit Oktober vom ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen verstärkt wird, packt der rechtsextreme Mitarbeiter zweier AfD-Landtagsabgeordneten gegen Kontext die ganz große Keule aus: Streitwert 260 000 (!) Euro, zu verhandeln am 26. Mai 2020 vor dem Landgericht Frankfurt. Die Absicht ist offenkundig: Eine kleine spendenfinanzierte Zeitung soll in den Ruin getrieben werden. Mundtot gemacht werden. Nicht mit uns.

Wir wissen, dass Grauf sich in Facebook-Chats rassistisch, antisemitisch und menschenfeindlich geäußert hat. Wir haben das öffentlich gemacht. Und wir nehmen nichts zurück. Wir kämpfen dafür, dass geschrieben werden darf, was gesagt wurde und von wem. Und wir bauen darauf, dass unsere Leserinnen und Leser uns dabei unterstützen.

Deshalb fallen die sonst eher diskreten Erinnerungsbanner, mit denen wir um Spenden werben, die kommenden Wochen etwas penetranter vor jedem Artikel herunter, den Sie lesen wollen. Mit einer Karikatur und unserem Aufmacher "Wir schweigen nicht" wollen wir Sie daran erinnern, wofür Kontext steht: für den kritischen Blick auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, als Wachhund der Gesellschaft. Dazu gehört auch, sich nicht wegzuducken, wenn es ungemütlich wird.

Aufrecht zu stehen gegen rechts, das lehrt uns auch die Geschichte. "Wir müssen jetzt handeln, um dem digital befeuerten Wiedererstarken menschenfeindlicher, ausgrenzender Haltungen zu begegnen", mahnt der Antisemitismus-Beauftragte der Landesregierung in seinem Bericht zur Lage im Land. Medien schreibt Michael Blume dabei eine zentrale Rolle zu. Dem fühlen wir uns verpflichtet. Und das schaffen wir nur mit Ihrer Hilfe.

Wir wissen, dass wir eine treue Community haben, die uns nach Kräften unterstützt. Nur so können wir seit nunmehr acht Jahren unsere journalistische Arbeit machen: ohne Anzeigen, ohne Verleger, finanziert von unseren SpenderInnen, die wissen, dass Recherche nicht nur Zeit, sondern auch Geld kostet.

Als die nächste Runde in Sachen Grauf mit einer Klageschrift von Höcker in die Hauptstätter Straße flatterte, waren sich Vereinsvorstand und Redaktion einig: Wir können uns diesen juristischen Streit zwar nicht leisten, aber wir müssen es, weil wir vor Rechtsextremisten und Antisemiten nicht einknicken dürfen. Medien werden immer häufiger verklagt. Dabei geht es oft nur scheinbar um den Schutz der Persönlichkeitsrechte, verfolgt wird vielmehr die Einschüchterung von JournalistInnen. Das Presserecht wird als Waffe eingesetzt. Dagegen gilt es, sich zu wehren. Auch dafür brauchen wir Sie!

Deshalb die herzliche Bitte: Bleiben Sie uns auch in diesen Zeiten treu, machen Sie mit bei unserer vorweihnachtlichen Spendenaktion "Aufrecht gegen Rechts – Für Kontext kämpfen". Damit wir weiter journalistisch arbeiten können: unabhängig, unerschrocken, und allein Ihnen, den Leserinnen und Lesern verpflichtet, die wissen, dass eine Demokratie eine wirklich freie Presse braucht. Sie sind das Herz von Kontext.
 

Spenden Sie unter dem Betreff "Aufrecht gegen rechts" auf das Konto:
KONTEXT: Verein für ganzheitlichen Journalismus e.V.
GLS Bank
IBAN: DE80 4306 0967 7011 8506 00
BIC: GENODEM1GLS


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1 Kommentar verfügbar

  • gk069
    am 15.11.2019
    Antworten
    Empfehle eine Rechtsschutzversicherung.
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