Das neue Zaubermittel verwandelt den Stuttgarter Hauptbahnhof in ein Wunderwerk. Es hört auf den Namen "European Train Control System" (ETCS) und lässt, wenn der Knoten irgendwann mal fertig ist, mehr Züge fahren als bisher. DB-Vorstand Ronald Pofalla kriegt rote Flecken im Gesicht, wenn er darüber spricht. Vom Regionalpräsidenten Thomas Bopp (CDU), dem unkaputtbaren S-21-Visionär, ganz zu schweigen. Er fantasiert sich bereits ein "Leuchtturmprojekt" herbei. <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft digitale-wundertuete-5468.html external-link-new-window>Dank ETCS. Und wieder einmal hält Enthüllungsjournalist Arno Luik dagegen – mit Fakten. In seinem exklusiv für Kontext geschriebenen Beitrag "<link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft das-goldene-begraebnis-der-bahn-5741.html external-link-new-window>Das goldene Begräbnis der Bahn" weist er nach, dass Pofalla & Co. das Gegenteil erreichen: den Kollaps. Eine passende Zeichnung zum kafkaesken Zustand der Bahn hat uns netterweise die langjährige StZ-Karikaturistin Friederike Groß für diese Ausgabe zur Verfügung gestellt, die es 2013 vorzog, nach Hamburg überzusiedeln, wo sie als Professorin für Illustration arbeitet.
Apropos "Stuttgarter Zeitung". Sie hat zusammen mit den "Stuttgarter Nachrichten" mal wieder bei der Montagsdemo der S-21-Gegner vorbei geschaut. Nicht, weil es die 454. war, sondern wohl wegen der Größe des Banners (17 Meter) und der Papiere, die an die Rathausfassade gebäppt wurden. Voll korrekt teilten die StZN mit, dass die Demonstranten das Konzept für Brandschutz kritisieren, welches die Bahn "nach Gutsherrenart" betreibe. Den Ort haben die Projektgegner gewählt, weil OB Fritz Kuhn (Grüne) offenbar keine Lust hat, ein Gutachten zu lesen, das vom Aktionsbündnis in Auftrag gegeben wurde und im Rathaus seit dem 19.11.2018 vorliegt. So klebten Seiten aus der Expertise zumindest kurzfristig an der Außenmauer. Betrachtet von 1000 Demonstranten (Veranstalter) beziehungsweise 300 (Polizei), berichten die Stuttgarter Zeitungsnachrichten, die vor kurzem noch mitgeteilt haben, die Ordnungsmacht habe keinen Bock mehr zu zählen.
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