Die einen werben mit dem Fußballer Cacau, die anderen lassen die Stromrebellin Ursula Sladek für sich sprechen. Mit ihr starten wir die diesjährige Soli- und Spendenkampagne, die "Gesichter von Kontext", weil Frau Sladek passt. Mit ihr als Kämpferin für eine saubere Umwelt. Weitere Persönlichkeiten werden bis Weihnachten folgen, stets in der Absicht, zusammen mit ihnen Position zu beziehen.
Wir tun das guten Mutes. Kontext hat sich vom zarten Pflänzchen in nun fast fünf Jahren zu einem veritablen Strauch entwickelt: fest verwurzelt, schön stachelig und kaum mehr zu übersehen zwischen all den dicken, aber mickernden Bäumen auf dem Feld der baden-württembergischen Presselandschaft. Das freut uns.
Wir betrachten 2015 als ein erfolgreiches Jahr. Wir waren unbequem, wo es notwendig war, solidarisch, wenn es die Ereignisse erfordert haben, wir waren oft Stachel im Fleisch, manchmal Balsam für die Seele.
Wir haben Themen gesetzt, neue Mitarbeitende dazugewonnen, das Netzwerk, von dem diese Zeitung lebt, ausgebaut. Wir haben der Kontext-Bücherwand ein weiteres Werk hinzugefügt, Veranstaltungen gestemmt und Lesereisen gemacht, Kontext auf Konferenzen vorgestellt. Kurzum: wir haben uns eingemischt.
Wir sind stolz darauf, dass wir freien Journalismus machen können. Uns kann keine Werbepartner, kein Verleger, keine Partei, niemand in die Knie zwingen. Gerade in turbulenten Zeiten wie diesen ist eine solche Unabhängigkeit der Presse wichtig. Und sie wird in Zukunft immer wichtiger werden. Denn Unabhängigkeit schafft neues Vertrauen, wo altes bröckelt.
Das alles können wir nur leisten, weil es Sie gibt, liebe Soli-AbonnentInnen, liebe Vereinsmitglieder, liebe LeserInnen. Sie bieten uns jeden Monat die finanzielle Basis, im Kleinen am großen Rad mitzudrehen. Dafür möchten wir Ihnen unseren herzlichen Dank aussprechen.
Gleichzeitig möchten wir Sie darum bitten, Ihr Engagement für unsere Zeitung nicht abreißen zu lassen. Empfehlen Sie uns weiter, verlinken Sie uns, verschicken Sie uns, lassen Sie uns in S-Bahnen, auf Cafétischen und öffentlichen Toiletten liegen und vor allem: Spenden Sie für uns. Denn Kontext, das gemeinnützige Projekt, lebt von Ihren Spenden, mit denen wir sorgsam umgehen. Ohne Sie können wir unsere Arbeit nicht machen.
Im April nächsten Jahres werden wir fünf Jahre alt. Wer hätte es gedacht? Aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen. Deshalb werden wir ab Dezember zum ersten Mal eine Volontärin ausbilden, danach ein zusätzliches Redaktionsmitglied suchen und nach weiteren Korrespondenten im Land Ausschau halten. Das kostet Geld.
Wir arbeiten an einem neuen Buch ("Best of Kontext") zum Fünfjährigen, werden die Lesergespräche fortführen, um noch näher dran zu sein an dem, was unsere LeserInnen interessiert. Sprich: Wir wollen mehr, wir wollen größer werden, bekannter und noch besser. Wir wollen, dass unsere und Ihre Zeitung 2016 viele bunte Blüten treibt. Das schaffen wir nur mit Ihrer Unterstützung.
4 Kommentare verfügbar
Kornelia
am 27.11.2015auch mich haben diese Worte nachdenklich werden lassen!
mEhR, größER, weitER, bekanntER!
Leider -so meine Erfahrung- sind das die Zeichen des Umkehrwandels! Der Lokruf des Krebsgeschwürs!
Und eh man sich versieht werden Einstellungen, kritische Distanz, 'näher bei den Kunden'…