Also wandern wir durch die Welt der Wirklichkeit, die noch genügend andere Wünsche bereit hält. Solche, die einfacher sind, zugleich wichtig und auch im Netz nicht blind machen: Mehr aus der Arbeitswelt, mehr "kleine" Kultur, mehr aus der Region, mehr Mittelstand, mehr Medien- und Polizeikritik. Das hätten die Kontext-LeserInnen an diesem Abend gerne, und dafür weniger Interviews mit Politikern, die ihnen keine Erkenntnisfortschritte bringen. Da fragen sich die Redakteurin und der Redakteur natürlich, woran das wohl liegen mag? Und, ganz nebenbei, wie das mit der kleinen Truppe zu schaffen ist? Aber nur Mut. Ihr schafft das schon, heißt es in der Runde, das Gute kann noch besser werden, muss ja nicht alles sofort sein.
Was sich alle wünschen, und das muss doch möglich sein, sind kluge Kommentare. Hier ist einiges verrutscht, offensichtlich einer Zeit geschuldet, in der Hass und Hetze Konjunktur haben. Nun haben wir, im Gegensatz zu anderen Portalen, nicht mit offenem Rassismus bis hin zu Morddrohungen zu kämpfen, aber auch bei Kontext laufen inzwischen Zuschriften ein, die Beleidigungen und Beschimpfungen an die Stelle von Argumenten setzen. Wir werden sie noch stärker aussortieren müssen, auch auf die Gefahr hin, als Zensoren, beziehungsweise Feinde der Meinungsvielfalt geziehen zu werden. Das verlangt schlicht der zivilisierte Umgang miteinander.
Und damit sind wir wieder beim Gemeinsamen des Abends. Auch wenn der eine weg will von der "Fixierung" auf Stuttgart, der andere, aus Gaildorf, das "Fenster zu Stuttgart" schätzt, so eint sie die Gewissheit, als Soli-GeberInnen etwas Vernünftiges zu tun: ein demokratisches Medium ermöglichen. Made Höld, der wilde Oberschwabe, ist dafür extra aus Ravensburg angereist, mit einer schönen Idee im Gepäck: Gemeinsames Lottospielen für Kontext. Damit alle Wünsche wahr werden.
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Inge Singer
am 09.11.2015