KONTEXT:Wochenzeitung
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Vollpfosten II

Vollpfosten II
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Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. So haben wir die "Vollpfosten" verstanden, die wir in der Kontext-Ausgabe 216 an dieser Stelle kommentiert haben. Die Rede ist von der "Stuttgarter" Pegida, die sich am vorvergangenen Sonntag in einer kleinen braunen Wolke am Kronprinzenplatz verloren hat. Das Editorial ist damit zum meistgelesenen Stück geworden. Mehr als 5000 LeserInnen hat allein dieser Text gefunden, und das zeigt, wie wichtig das Thema ist: der Rechtsradikalismus im Land.

Nicht verwunderlich auch, dass er der meistkommentierte Artikel war. Inhaltlich von der überwiegenden Mehrheit geteilt, von einer kleinen Minderheit beschimpft, mit Begriffen, die direkt den Redebeiträgen der sonntäglichen Einpeitscher entstammen könnten. Weg mit den "Linksfaschisten" und weg mit dem "Kontext-Gesindel", von dessen "kläglicher Existenz" die Erde befreit werde müsse. Die Sprache ist verräterisch, der Schoß fruchtbar noch.

Es ist also notwendig, ein Auge darauf zu haben, auf den rechten Rand, der gar nicht so randständig ist. Wissen wir wirklich, wie weit er in die Gesellschaft hineinreicht? Deshalb schaut Kontext auf das Kino in Burladingen, die Angriffe auf Flüchtlingsheime und das Melchinger Theater, den NSU-Untersuchungsausschuss, auf die "Stuttgarter" Pegida und auf noch viel mehr (siehe ähnliche Artikel). Und freut sich über Kommentare wie diesen: "Ich kann nicht verstehen, wie man auf die Idee kam, aus dem Umland Nazis und Neonazis in eine Stadt zu karren, in der jeder einen Nachbarn, einen Freund, einen Familienangehörigen oder einen Kollegen mit Migrationshintergrund hat. Auf so eine Idee können eben nur Vollpfosten kommen. Ich bin froh, dass 4000 Stuttgarter BürgerInnen diesen Leuten gesagt haben, was sie von ihnen halten: NAZIS RAUS!"

Es gibt immer wieder Tage, an denen wir mit LeserInnen einer Meinung sind.


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6 Kommentare verfügbar

  • Rolf Steiner
    am 31.05.2015
    Antworten
    Das immer gleich-einfältige Lied der Pegida/Legida-Verharmloser: Sie selber und jene in den schlichten Viehherden Verirrte sind nicht mal Schmalspur-Rechte, (?!)

    In demselben Jargon wurden früher die verbrecherischen Nazi-Gemeinheiten und werden heute die ebenso durch und durch verkommenen…
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