<link http: kontext.photoshelter.com gallery-show g0000gocz9wf8qqu _blank external-link-new-window>"Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt", schrieb der Philosoph und Dichter Khalil Gibran 1926 in seinem Werk "Sand und Schaum". "Wir fällen sie nieder und verwandeln sie in Papier, um unsere Leere zu dokumentieren."
Im Herzen Stuttgarts gibt es mittlerweile zwar Leere, aber aus den Bäumen wird nicht einmal Papier hergestellt, um sie zu dokumentieren. Dafür gibt es ein paar Maschinen, die aus saftigen Stämmen spröde Hackschnitzel machen. Menschen haben Platz geschaffen für die Baugrube und werden später einen Bahnhof in ihr versenken.
Seit eineinhalb Jahren demonstrieren Bahnhofsgegner massiv gegen den Frevel an der Natur und der grünen Lunge der Landeshauptstadt. Im Oktober 2010 ließ die Bahn trotz Protest tausender Demonstranten 25 Bäume im Park fällen, im Januar 2012 fielen 30 am Wagenburgtunnel, im Schlossgarten werden insgesamt 108 Platanen, Buchen und Ahorne umgesägt. 68 sollen verpflanzt werden. 20 wurden eingezäunt, damit der Juchtenkäfer dieses Massaker überlebt.
Was teils zweihundert Jahre brauchte, um zu wachsen, was Königreiche, Diktaturen und Weltkriege überlebte, war in wenigen Stunden gefällt, entastet, geschreddert.
Unsere Fotografen haben den Fall des Stuttgarter Schlossgartens begleitet.
ZUR FOTOGALERIE <link http: kontext.photoshelter.com gallery-show g0000gocz9wf8qqu _blank external-link-new-window>"Baum für Baum"
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Heidi Malzacher
am 09.10.2013