Wenn die Bäume fallen, wollen wir der Polizei wieder auf die Finger und über die Schultern schauen – die Zulassung durch die Staatsgewalt vorausgesetzt. Dafür wird es wieder Kritik hageln, und darüber wollen wir mit unseren Leserinnen und Lesern diskutieren.
Bleiben wir mal bei dieser Begrifflichkeit, auch wenn sie so nicht stimmt. Die Polizei will bei der bevorstehenden Baumfällaktion im Schlossgarten wieder Journalisten "einbetten". Das erinnert viele an den Irakkrieg und seine Frontjournalisten – ein kleiner Unterschied wird dabei gerne übersehen. Erstens ist der Fall S 21 kein Krieg, und zweitens waren besagte Frontjournalisten drei Wochen oder länger eingebettet, Kontext und andere jedoch allenfalls ein paar Stunden hinter den Polizeikulissen. Kritischen Journalisten dabei Sand in die Augen zu streuen dauert – wenn's denn überhaupt funktioniert – länger.
"Wie Medien ticken" heißt eine Veranstaltungsreihe, in der wir immer wieder gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürger hinter unsere Kulissen und die des Medienbetriebs blicken. Aus aktuellem Anlass soll es jetzt darum gehen, wie wir bei Kontext ticken.
Wer also über das "Bettgeflüster" diskutieren mag, sollte sich am Donnerstag, 9. Februar, um 20 Uhr im Stuttgarter Café Stella, Hauptstätter Straße 57, einfinden. Der Eintritt ist frei. Dort steht die Kontext-Redaktion Rede und Antwort. Diskussionsteilnehmer wird auch der Sekretär im Fachbereich Medien von Verdi, Gerhard Manthey, sein. Er steht der Einbettung kritisch gegenüber.
Der Kontext-Verein tagt: Zeit zum Kämpfen gekommen
Zur turnusgemäßen Hauptversammlung unseres Kontext-Vereins für Ganzheitlichen Journalismus waren Mitglieder zum Teil aus München und Zürich angereist. Der Vorsitzende Uli Reinhardt und sein Stellvertreter Dieter Schwörer sowie Kassenwart Johannes Rauschenberger und Kassenprüfer Thomas Rossmann wurden ohne Gegenstimme entlastet. Reinhardt wies auf die immer noch prekäre Lage des Kontext-Projekts hin und erklärte, jetzt sei "die Zeit zum Kämpfen gekommen".
Dank vieler Solidaritätsabonnements und Spenden von mehr als 20 000 Euro ist der Fortbestand der Kontext: Wochenzeitung zumindest bis zum Jahrestag der Gründung am 6. April 2012 gesichert. Dafür bedanken wir uns bei allen UnterstützerInnen ganz herzlich. Die Luft reicht zwar vorerst zum Atmen, dennoch bleibt sie auch weiterhin dünn. Eine stabile Sauerstoffversorgung wollen wir auch weiterhin mit Solidaritätsabos und in Gesprächen mit mehreren Stiftungen erreichen, denen wir unser Projekt vorstellen.
1 Kommentar verfügbar
peterwmeisel
am 01.02.2012Deshalb nicht einlullen lassen und einschlafen, oder gar die Täuschungen und falschen Versprechungen weiterverbreiten. Überprüfen Sie die Kommunikation anhand der WAHRHAFTIGKEITEN der Aussagen, ob wir denen VERTRAUEN…