Die Wuppertaler, einst gegründet von Ernst Ulrich von Weizsäcker, halten das für eine "bemerkenswerte" Entscheidung einstiger Atomkritiker. Es könne doch nicht sein, dass sich grüne Politiker einer Haftungszusage entziehen, die von ihren schwarzen Vorgängern gegeben worden ist. Vor 40 Jahren. Wir erinnern uns: Damals erklärte Hans Karl Filbinger, ohne Wyhl gingen in Baden-Württemberg die Lichter aus. Und heute? Heute sagen die, die in der Protestbewegung ihre Wurzeln haben, einfach: "Ach, lieber doch nicht." Wo sie recht haben, haben sie recht, die Wuppertaler, und deshalb steht in Kontext die Geschichte von Jürgen Lessat: "Haftung, nein danke!"
Passend auch das Interview, das Hermann G. Abmayr mit dem Wiener Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher geführt hat. In der österreichischen Hauptstadt geht, was in Stuttgart offenbar ein Ding der Unmöglichkeit ist – das Auto zu zähmen. Trotz eines grünen Oberbürgermeisters und trotz eines grünen Verkehrsministers. Fritz Kuhn und Winfried Hermann haben sich jüngst getroffen, um den Feinstaub zu bekämpfen. Mit großen Tafeln an den Straßen und der Versicherung, dass sie beide ökomäßig voll korrekt sind. Der eine will im Falle eines Feinstaubalarms aufs Elektromobil verzichten, wegen des Reifenabriebs, der andere geht ohnehin zu Fuß ins Büro. Als gutes Beispiel vorneweg, dem alle folgen sollen, die noch nicht guten Willens sind. Die Tafeln werden ihnen sagen, ob Gefahr ist oder nicht, und je nachdem sollten sie sich überlegen, ob sie ihr Fahrzeug stehen lassen oder nicht. Freiwillig gegen den Feinstaub. Heiligs Blechle.
5 Kommentare verfügbar
Reblaus
am 20.01.2016Dass die nach den Wahlen dann genau diesselbe Politik wie ihre "Wunschpartei"…