Die grün-rote Landesregierung lässt sich ihre Berliner Sommersause "Stallwächterparty" von einem Rüstungsproduzenten kofinanzieren, und Kontext bekommt von Daimler eine S-Klasse als Testwagen. Bevor andere diese Parallele ziehen, bringen wir es lieber selber aufs Tapet. Die Kontext-Aufmacher-Beiträge dieser Woche mögen überraschen und vielleicht auch das ein oder andere Stirnrunzeln erzeugen, aber sie sollten uns nicht ins Schleudern bringen. Das journalistisch-ethische Antiblockiersystem verkörpern in diesem Fall die beiden Gastautoren Heinrich Steinfest und Wolfgang Schorlau. Mit ihren Texten geben sie eine sichere Garantie, dass Kontext auch in Zukunft nicht zum Wettbewerber von "auto motor & sport" werden wird.
Sehr souverän agierten – bis jetzt – die Leihgeber. Der oberste Daimler-Lenker Dieter Zetsche ("Schorlau? Kenne ich!") freute sich, dass Schriftsteller Freude am Fahren haben können, und Pressesprecher Jörg Howe gab grünes Licht, obwohl ihm schon von Anfang an schwante, dass am Ende der Fahrtstrecke von den Testfahrern keine Jubelarien gesungen werden. Die S-Klasse teilt sich unterdessen noch eine Gemeinsamkeit mit dem Medienprojekt Kontext. Beide sind exklusiv "made in Baden-Württemberg". Die Luxuslimousine aus Sindelfingen ist das einzige Produkt mit dem Stern, das noch ausschließlich in Sichtweite der Wiege des Automobils das Licht der Welt erblickt. Für Kontext soll das definitiv auch in Zukunft gelten.
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Über die vielen Jahre, die Wolfgang Heim die SWR-Sendung "Leute" moderiert, ist er für viele schon zum Mitbewohner geworden. Auch im Hause Wieland ist er Dauergast. Dort in Stuttgart-Degerloch wird er gehört und geschätzt, die taz gelesen und Kontext jetzt mit einer Solispende unterstützt. "Das passt alles zusammen", sagt Birgit Wieland, die im Hauptberuf Geschäftsführerin einer Werbeagentur ist. Und deshalb freut sie sich riesig über die Gelegenheit, Moderator Heim bei der Arbeit über die Schulter schauen und anschließend mit ihm plaudern zu können. Er hat schließlich viel zu erzählen. Und wir freuen uns auch.
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A. Negrito
am 27.07.2014