
Thompson spielte in der Vergangenheit auf seinen Konzerten Ustaschalieder wie "Jasenovac i Gradiška Stara", in dem die Opfer verhöhnt und die Täter gefeiert werden – aus Protest gegen die damals sozialdemokratische Regierung in Kroatien, sagte der Musiker einmal, die er als "kommunistisch" und als "Feinde Kroatiens" bezeichnete. Thompsons bekanntestes Lied "Bojna Cavoglave" beginnt mit dem kroatisch-faschistischem Schlachtruf "Za dom spremni" (für die Heimat bereit), mit denen er oft seine Shows eröffnet. Der Titel des Liedes "Ljuta Trava na ljutu ranu" (Bitteres Kraut auf bittere Wunden) ist ein Zitat, das dem Ustascha-Führer Ante Pavelić zugeschrieben wird, mit dem dieser den Massenmord an den Serben rechtfertigte. Thompson ist bekennender Serben-Feind. Kein Künstler wird in Kroatien kontroverser diskutiert als er. Nun will er am 9. und 10. Dezember im Club Hotspot in Filderstadt zwei Konzerte geben.
Organisiert werden die Auftritte vom Eventveranstalter Urnebes und dem Club Hotspot selbst. Maria Marić von Urnebes sagt im Gespräch mit der Kontext Wochenzeitung: "Wir wollen einen schönen Abend für die kroatische Community organisieren und keine nationalistische Propaganda verbreiten." Der Problematik mit den Ustascha-Symbolen bei den Konzerten ist sie sich dennoch bewusst: "Wir haben beim Vorverkauf Merkblätter angefügt, in denen klar drinsteht, dass keine rechtsextremen Symbole auf dem Konzert erwünscht sind. Darauf werden wir auch achten." Laut Marić wird Thompson aufgrund zweier Lieder in eine rechtsextreme Ecke gedrängt, die auf den Konzerten aber nicht mehr gespielt werden.
Der Veranstalter sieht kein Problem
In den vergangenen Jahren hat der kroatische Sänger Kreide gefressen. Offiziell distanziert sich Thompson vom Vorwurf des Rechtsextremismus. Er habe schon Konzerte abgebrochen, weil der Hitlergruß gezeigt worden sei. Bei seinen Auftritten belässt er es bei Anspielungen auf das Faschisten-Regime. Von seinen Fans werden sie allerdings verstanden. Und gefeiert.
"Viele Kroaten empfinden die Musik von Thompson als heimatverbunden", sagt Maria Marić von der Eventagentur. "Menschen, die den Krieg miterlebt haben, können das nachvollziehen. Leider gibt es viele jüngere Fans, die die Musik sehr rechts auslegen." Vlado Spehar, der Betreiber des Club Hotspot, sagt im Gespräch mit Kontext: "Wir machen regelmäßig Veranstaltungen für verschiedene Gruppen. Neben den kroatischen Abenden, haben wir auch türkische, russische oder griechische Abende. Mit Nationalismus hat das nichts zu tun." Vlado Spehar sagt, das Konzert habe sich zufällig ergeben und er ergreife "die wirtschaftlichen Chancen", die damit verbunden seien: "Der Club ist für mich keine Fläche, um Politik zu betreiben. Wir haben ein Stammpublikum bei diesen Abenden, von denen noch nie Probleme ausgegangen sind."
Letzte Kommentare:
Ein zentrales Problem des G 5 Hypes lässt der sehr lesenswerte Artikel unbeachtet. Für die Masse der NutzerInnen wird der neue Standard, wenn überhaupt, dann erst in vielen Jahren Realität werden. Der Ausbau der Netze bedarf eines dreistelligen...
Als Kontext-Fan bin ich jetzt auch etwas irritiert. Als Scheinargument für einen Weg am Gebäude entlang mit freier Sicht auf BalettschülerInnen wird ein Missbrauchsverfahren auf der Waldau angeführt? Das erschließt sich mir absolut nicht.
Ist es tatsächlich so, dass Dietrich Präsident und Aufsichtsrat in einer Person ist? So etwas wie FSK - also "freiwillige Selbstkontrolle" des operativen Geschäfts? Nicht, dass ich der Kontrolle durch Aufsichtsräte eine allzu große Bedeutung beimessen...
Chapeau, ihr habt der Presse- und Informationsfreiheit einen großen Dienst erwiesen. Die Stuttgarter Mainstream-Medien - StuttZ, StuttN oder SWR, haben das nicht zustande gebracht. Ein Beleg dafür, wie wichtig "Kontext" im Ländle und darüber hinaus ist.
Herr Prechtl bringt es augf den Punkt. Dieser "wichtige" Herr Dietrich hat mit unserem VfB in etwa so viel zu tun wie S21 mit einem en leistungsfähigen Bahnverkehr. Jeder Tag ohne Dietrich ist ein guter Tag für den VfB. Herr Dietrich, gehen Sie endlich....
Ist das als Bewerbung gedacht? Also - ab ins Ehrenamt.
Wäre es nicht so gefährlich und beschämend, es wäre nur noch lächerlich, wie sich diverse Antisemiten in etlichen Publikationen lange und ausführlich und öffentlich(-rechtlich) darüber beklagen, dass eine übermächtige Israellobby und finstere ...
Ist das eigentlich ein hochdotierter Posten, Präsident beim VfB? Hat dieser dubiose Ex-S 21-Sprecher denn nicht genügend Kohle anderweitig gemacht? Muß er sich mit 70 unbedingt noch präsidial aufplustern? Aber offenbar findet sich niemand aus einer...
Wir waren froh und erleichtert über dieses Urteil - Herzlichen Glückwunsch! Überrascht war ich über den Dank an den "Spiegel" - war dort die Berichterstattung doch stets hinter der Bezahlschranke und auf der Startseite nicht präsent. Aber vielleicht ist...
"Das Landgericht Mannheim sah sich außer Stande, zu beurteilen, ob die Chat-Protokolle gefälscht sein könnten." Ist das nicht auch dieses Landgericht, das so überaus emsig bei der Verfolgung des angeblichen Vergewaltigers Kachelmann vorging?
@Ge La, meinen Sie das wirklich? „Die Gewaltenteilung funktioniert zum Glück ,“ Wenn ja, wo haben Sie Ihre Schulbildung „abgesessen“?!? Bereits im Vorfeld der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde in ebensolcher Weise weiter gegen...
Weiter so, geht es schon wieder los in Deutschland, dass solche Leute vor Gericht recht bekommen und dann mit so einer Aussage des Vorsitzenden Richters Stojek, das gibt zu denken.
Das ist wirklich eine gute Nachricht!
Der gemessene und somit statistisch erfasste Stromverbrauch in der entwickelten Welt stagniert bzw. nimmt stark und kontinuierlich ab: https://moderndiplomacy.eu/2019/02/14/the-mysterious-case-of-disappearing-electricity-demand/ Teilweise ist das auf selbst...
Die Nakba-Ausstellung, die zur Zeit von der VHS Reutlingen gezeigt wird, dokumentiert klar nachvollziehbar und mit den entsprechenden Nachweisen die wissenschaftliche Diskussion, die sich spätestens seit den 1980er Jahren (international noch früher) an den...