KONTEXT:Wochenzeitung
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Kontext schaut hin

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Manche Themen genießen unsere besondere Aufmerk-samkeit. In dieser Ausgabe stehen im Fokus: die Zunahme psychischer Erkrankungen in der Arbeits- welt und das nieder- sächsische Atommülllager Asse, wo ein Desaster mit baden-württembergischer Beteiligung droht. Kontext schaut hin.

Das Atommülllager Asse hat für Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung. Das Karlsruher Forschungszentrum ist - historisch wie aktuell - Teil des Problems. Sein Atommüll wurde in dem niedersächsischen Bergwerk abgekippt, nach außen als Forschungsvorhaben präsentiert, von den Karlsruhern aber tatsächlich schon in den 60er Jahren als Endlager gedacht.

Jetzt wollen sich die Spezialisten offenbar aus der Entsorgungskette ausklinken. Das Ansinnen, den bei den anstehenden Probebohrungen in Asse anfallenden radioaktiven Müll zu konditionieren, <link _blank internal-link>lehnen die Karlsruher ab. Eine offizielle Erklärung dafür lieferten sie bisher nicht. Es gibt außer Hochdeutsch offenbar doch auch anderes, was im Ländle nicht gekonnt wird. Die Redaktion, die sich schon<link _blank internal-link> im vergangenen Jahr mit der Asse beschäftigt hat, wird die Problematik weiter im Blick behalten.

Zu den Themen, die Kontext genauer anschauen wird, gehört auch die Arbeitswelt. Konkreter: Krankheiten im Kapitalismus. Beinahe jede dritte Frühinvalidität geht mittlerweile auf psychische Erkrankungen zurück - Tendenz steigend.

Der Soziologe Josef Reindl, Mitarbeiter des Saarbrücker Instituts für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., hat jetzt eine <link _blank internal-link>Studie zur Prävention psychischer Erkrankungen in der modernen Arbeitswelt vorgelegt ("Paradoxe Freiheit, gestörter Sinn"). Den beunruhigenden Anstieg führt der Wissenschaftler nicht zuletzt auf das Bestreben der Wirtschaft zurück, "die abhängig Beschäftigten einseitig auf unternehmerisches Handeln und unternehmerischen Erfolg zu verpflichten". Der tradionelle Arbeitsschutz ist laut Reindl "auf diese Veränderungen nur unzureichend vorbereitet". Zwar verfüge er über ein breites Repertoire von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, "geeignete Methoden zur Stärkung der psychischen Gesundheit" fehlten dagegen "weitgehend".

Im Rahmen des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projektes LEGESA (Lebenslang gesund arbeiten) wurde der Versuch unternommen, die Präventionslücke zu schließen. In dem anspruchsvollen Vorhaben arbeiteten zwei Forschungsinstitute und fünf Firmen zusammen. In der aktuellen Ausgabe von Kontext stellt Josef Reindl die wichtigsten Ergebnisse vor - Auftakt einer in loser Reihenfolge geplanter Kontext-Serie über die Arbeitswelt.

 

PS: Wir entschuldigen uns vorsorglöich für eventuelle Rechtschreibfehler in dieser Ausgabe, doch unser Lektor Ingo Anhenn hat frei: Er heiratet. Alles Liebe von uns allen!

 


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