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Eine Madonna für den Milliardär

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Endlich eine gute Nachricht in der Welt der schlechten: Reinhold Würth investiert im Land. Der Schraubenmilliardär aus Künzelsau greift tief in die Tasche, um die Holbein-Madonna nach Schwäbisch Hall zu holen. Der Kaufpreis bleibt zwar geheim, aber es soll sich um die "mit weitem Abstand höchste Summe" (FAZ) handeln, die in Deutschland je für ein Kunstwerk bezahlt wurde. Mindestens 40 Millionen Euro sollen es sein.

So viel hatte das Frankfurter Städel-Museum, das die Schutzmantelmaria derzeit beherbergt, für das Kunstwerk geboten. Würth soll deutlich draufgelegt haben, damit es künftig seine Kunsthalle in Hall schmücken kann.

Dafür ist der Firmenpatriarch zu loben, zeigt es doch, dass er nicht nachtragend ist. Wir erinnern uns, wie hinterrücks mit ihm verfahren worden ist: Vor drei Jahren musste er 3,5 Millionen Euro Strafe berappen, weil er, wie er damals sagte, seine Steuern an das falsche Finanzamt abgeführt hat. Seitdem ist er vorbestraft und kann, wie er später sagte, kaum mehr in den Spiegel schauen, weil er dort einen "Gangster, Gauner und Ganoven" sehe. Das tut weh, so weh, dass er immer wieder überlegt hat, ob er in einem solchen Land noch leben wollte. Danach haben missgünstige Zeitgenossen sogar gefordert, er solle sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben.

Und nicht einmal seine Partei, die FDP, hat ihn geschützt, weshalb er sie verlassen hat. Wenn der Kauf der Madonna ein Zeichen dafür ist, dass er, Gott sei Dank, seinen Frieden mit dem Land gemacht hat, dann spricht nichts mehr gegen eine Rückkehr. Zur FDP, die ihn gewiss mit offenen Armen aufnehmen wird.


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