KONTEXT:Wochenzeitung
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Tschüss 2017

Tschüss 2017
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Mehr als 600 Artikel in 51 Ausgaben haben wir 2017 veröffentlicht. Über Arme und Reiche, Studierende und Rentner, Waffenlieferanten, Kultur und Kino, Rechte und Linke, Tunnel, Tänzer und Windkraftanlagen. Für unsere Silvesterausgabe haben wir eine Auswahl unserer wichtigsten Themen des vergangenen Jahres zusammengestellt. Weil wir nicht nur einzelne Momente abbilden wollen, sondern im Sinne eines nachhaltigen Journalismus auch die Geschichten hinter den aktuellen Themen, haben wir gefragt, was aus ihnen wurde. Schauen Sie mit uns zurück auf 2017. Und voraus ins neue Jahr.

"<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik zugpferd-und-zumutung-4117.html _blank external-link>Zugpferd und Zumutung", so hieß der allererste Text des Jahres 2017. Der Inhalt: "Winfried Kretschmann, der für viele Grüne zu sehr nach der CDU und der Wirtschaft schielt, soll als Zugpferd bei der Bundestagswahl bis hoch in den Norden Stimmen holen. Und im Extremfall damit Rot-Rot-Grün ermöglichen." Rot-Rot-Grün? Allein, dass dieser Gedanke einmal im grünen Umfeld gedacht worden ist, klingt heute wie aus einem ganz anderen Jahrhundert. <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik spd-die-wueste-lebt-4250.html _blank external-link>Dann kam Schulz. Die versackte SPD, dachte man, kriecht mit ihm aus dem Loch und steuert im Land mit der linken Kandidatin Leni Breymaier wieder mehr in Richtung Gerechtigkeit. Aber diese zart aufkeimende Hoffnung endete schnell – in Kontext mit dem traurigen Titel "<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik hurra-wir-leben-noch-4643.html _blank external-link>Hurra, wir leben noch" – und <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik heidelberger-eiertanz-4678.html _blank external-link>einem Maulkorb für die Heidelberger Leiterin des Interkulturellen Zentrums Jagoda Marinić. Die hatte es tatsächlich gewagt, sich <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft nur-mit-uns-geht-es-4591.html _blank external-link>im Kontext-Interview SPD-kritisch zu äußern.

Der sechste Kontext-Geburtstag hat sich in ein Jahr 2017 voller Jahrestage und Jubiläen gefügt: Wir haben über <link https: www.kontextwochenzeitung.de editorial wer-hat-die-dicksten-hosen-4738.html _blank external-link>50 Jahre Schutzgemeinschaft Fildern und den <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik st-leon-gegen-rot-4449.html _blank external-link>500. Bürgerentscheid in Baden-Württemberg berichtet, über <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne die-festung-der-staatsgewalt-4667.html _blank external-link>40 Jahre RAF und <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft betonstadt-ich-hab-deine-mauern-satt-4330.html _blank internal-link-new-window>40 Jahre Punk in Stuttgart. 20 Jahre ist die Ruck-Rede des "<link https: www.kontextwochenzeitung.de zeitgeschehen der-bundesschwadroneur-4328.html _blank external-link>Bundesschwadroneurs" Roman Herzog her, wir haben <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft lipps-liste-4249.html _blank external-link>45 Jahren Berufsverbot gedacht, 100 Jahre Oktoberrevolution <link https: www.kontextwochenzeitung.de _blank external-link>mit einer Sonderausgabe bedacht und den allerersten <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik tanz-den-theodor-heuss-tango-4623.html _blank external-link>Tango auf Stuttgarts Hauptverkehrsader Theodor-Heuss-Straße dokumentiert. In Wort und Bild.

Wir waren 2017 oft überrascht. Zum Beispiel darüber, dass der <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur tarzan-kackt-nicht-in-den-dschungel-4720.html _blank external-link>Welt-Toiletten-Tag zwar albern klingt, aber einen klugen Hintergrund hat. Oder darüber, dass die rechtliche Begründung gegen eine <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft der-ernst-der-ampel-ist-unantastbar-4755.html _blank external-link>Äffle-und-Pferdle Ampel in Stuttgart noch blöder ist als die Idee einer solchen an sich. Über die immense Höhe staatlicher Förderung, <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik mit-gott-zum-atomschrott-4305.html _blank external-link>welche die Atomenergie-Branche seit den Siebzigerjahren kassiert hat. Wie teuer <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne wohnen-am-anschlag-4265.html _blank external-link>Wohnen noch werden kann, wo es doch fast <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand ulm-baut-selbst-4750.html _blank external-link>nicht mehr teurer geht. Oder über das Stuttgarter Pressehaus, das im vergangenen Jahr nicht nur einem schwer umstrittenen Ex-Berater von Donald Trump <link https: www.kontextwochenzeitung.de medien kritik-ist-luege-4200.html _blank external-link>eine breite Plattform bot, sondern auch dem AfD-nahen "<link https: www.kontextwochenzeitung.de medien ein-ganz-dunkles-wochenende-4534.html _blank external-link>Deutschland-Kurier".

Warum müssen wir Feinstaub einatmen?

Wir haben uns gewundert. Warum doch gleich gibt es auf die <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft eine-dose-ist-nicht-immer-eine-dose-4427.html _blank external-link>eine Dose Pfand und auf die andere nicht? Wie um Himmels willen <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik stille-post-beim-bka-4677.html _blank external-link>geht das BKA mit persönlichen Daten um? Warum fruchten gute Idee wie das <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik zu-wenig-kohle-in-der-tasche-4151.html _blank external-link>bedingungslose Grundeinkommen so wenig und warum ist der <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft asozial-im-feinen-zwirn-4790.html _blank external-link>Gedanke der Gerechtigkeit oft so weit weg von der Realität? Warum gibt es Gerichte und deren Urteile, <link https: www.kontextwochenzeitung.de debatte dreister-geht-s-kaum-4759.html _blank external-link>wenn die Politik sie nicht befolgt? Warum müssen wir <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft der-feinstaub-rebell-vom-neckartor-4544.html _blank external-link>Feinstaub einatmen, <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik der-schwarze-motor-block-4508.html _blank external-link>einen Dieselskandal tolerieren, warum ist <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne die-zukunft-ist-leider-undicht-4387.html _blank external-link>Daimler, dieser riesige, milliardenschwere Konzern, <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik auf-dem-holzweg-4511.html _blank external-link>so wenig innovativ? Und wer zum Geier hat die AfD <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft die-mitte-performance-4634.html _blank external-link>in den Bundestag gewählt? All diesen Fragen sind wir in diesem Jahr nachgegangen.

Anwärter auf die Überschrift des Jahres 2017 gibt es gleich drei: Die "<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik eh-wurscht-akten-4173.html _blank external-link>Eh-wurscht-Akten" aus dem NSU-Untersuchungsausschuss, "<link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft der-toni-vom-saunaklub-4290.html _blank external-link>Der Toni vom Saunaklub", eine Geschichte über Anton Schlecker. Und den "<link https: www.kontextwochenzeitung.de editorial der-g-punkt-der-afd-4363.html _blank external-link>G-Punkt der AfD". Noch ein paar Daten zum Jahresende: Der best-geklickte Text 2017 war "<link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne pforzheim-stadt-der-extreme-4202.html _blank external-link>Pforzheim – Stadt der Extreme" zwischen Goldschmuck und Rechtspopulisten. Gefolgt von "<link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft denglers-auftrag-4724.html _blank external-link>Denglers Auftrag" (Wolfgang Schorlau zur Kritik an der Verfilmung seines Romans) und "<link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne mimimi-und-blablabla-4584.html _blank external-link>Mimimi und Blablabla", eine Schaubühne über die Heidelberger Street-Artistin Barbara. "<link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft lidl-lohnt-sich-fuer-einen-4130.html _blank external-link>Lidl lohnt sich – für einen" ist unter den Top 10 und ein Text über die andere Seite des <link https: www.kontextwochenzeitung.de zeitgeschehen der-halbe-schleyer-4658.html _blank external-link>Hanns Martin Schleyer, der zum 40. Todestag 2017 als Märtyrer gefeiert wurde.

Große Geister sind 2017 gegangen. Bahnchef Grube <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne und-tschuess-4177.html _blank external-link>hat die Bahn ihrem Schicksal überlassen und Kevin Großkreutz hat sich <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft der-erwuenschte-abgang-4242.html _blank external-link>aus dem VfB geprügelt.

Wir haben uns <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur finger-weg-vom-eckensee-4581.html _blank external-link>geärgert über die Idee, den Stuttgarter <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur der-eckensee-ist-gerettet-4804.html _blank external-link>Eckensee zu überbauen. Herrgottsblitz! Über eine <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik mister-125-000-euro-4412.html _blank external-link>teure Expertenkommission zur Altersversorgung von Parlamentariern, über <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik junge-rechte-rote-4729.html _blank external-link>Jung-SPDler, die weniger Brandt und mehr <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur weg-mit-dem-kapitalismus-4372.html _blank external-link>Kapitalismus wollen. Wir waren nicht überrascht von den <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft wer-soll-das-bezahlen-4765.html _blank external-link>Milliarden an Mehrkosten für Stuttgart 21, aber wir haben uns geärgert, dass wir seit Jahren über das Bahnprojekt berichten, und nun genau das, was Kritiker lange vorausgesagt haben, tatsächlich eintrifft. Und die Offiziellen tun so, als wäre das alles neu. Geärgert haben wir uns auch über den Vorschlag, Geflüchteten, die einen Arbeitsplatz haben, die <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik die-stuttgarter-rechnung-4553.html _blank external-link>Kosten für ihre Unterkünfte drastisch zu erhöhen. Darüber, wie machomäßig es bei der Besetzung von Spitzenpositionen <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik testosteron-und-sonnenblumen-4776.html _blank external-link>bei den Grünen zugeht.

Stuttgart hat jetzt einen Eisberg

Wir haben getrauert. Um die <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft ein-grosses-herz-steht-still-4556.html _blank external-link>Gewerkschafterin Christina Frank, die im August gestorben ist. Wir hatten mit klugen Bürgermeistern zu tun, wie <link https: www.kontextwochenzeitung.de http: politik so-nicht-reicht-nicht-4644.html _blank external-link>Peter Kurz (SPD, Mannheim) oder <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft das-wunder-von-gmuend-4798.html _blank external-link>Richard Arnold (CDU, Schwäbisch Gmünd), und mit anderen, wie <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik das-gruene-kuckucksei-4462.html _blank external-link>Boris Palmer (Grüne, Tübingen), dem man rechtspopulistische Sprüche nicht durchgehen lassen will.

Und natürlich konnten wir auch Positives berichten. Dass es auch <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne gruene-pflaenzchen-auf-der-invest-4308.html _blank external-link>gute Investmentbanker gibt, dass die linke Kultkneipe <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand mit-che-am-tresen-4506.html _blank external-link>Räuberhöhle in Ravensburg, die jahrelang immer wieder knapp vor dem Dichtmachen stand, endgültig gerettet ist. Und dass der Kopp-Verlag sein <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand rottenburg-und-seine-rechten-4440.html _blank external-link>Hetz-Portal Kopp-Online eingestellt hat. Hallelujah.

Wir haben gelacht! Über Thomas Strobl, den <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne thomas-strobl-ist-ueberall-4726.html _blank external-link>Meister der Inszenierung. Über die Deutsche Bahn, deren Aufsichtsratschef im Mai tatsächlich einen Vortrag über "<link https: www.kontextwochenzeitung.de politik schoener-scheitern-mit-der-bahn-4341.html _blank external-link>innovatorisches Scheitern als Regelfall" hielt. Über das neue und höchst exklusive Stuttgarter <link https: www.kontextwochenzeitung.de gesellschaft die-grosse-einfalt-4406.html _blank external-link>Einkaufsviertel Dorotheen-Quartier, von dem alle dachten, dessen Dach sei mit Schutzfolie ummantelt, die irgendwann mal weg kommt. Es war dann doch architektonischer Wille und sieht aus wie ein Eisberg.

Und wir haben gekämpft – gegen die politische <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne die-andere-seite-des-gipfels-4473.html _blank external-link>Instrumentalisierung der G20-Proteste und für den Ruf derjenigen, die wie die <link https: www.kontextwochenzeitung.de medien seiberts-schwarze-liste-4488.html _blank external-link>G20-Fotografen, <link https: www.kontextwochenzeitung.de medien muskelspiel-4567.html _blank external-link>linksunten.indymedia, das <link https: www.kontextwochenzeitung.de schaubuehne innenansichten-einer-terrorzelle-4709.html _blank external-link>Freiburger KTS und das <link https: www.kontextwochenzeitung.de politik verhaeltnismaessigkeit-rammbock-4781.html _blank external-link>Stuttgarter Lilo Herrmann zu Opfern des Wahlkampfs von Innenminister Thomas de Maizière wurden.

Wir haben uns nicht nur gewundert, geärgert oder manches Mal auch gefreut. Wir haben auch in bester journalistischer Manier die Hintergründe recherchiert und die Zusammenhänge aufgezeigt. Und wir werden auch im kommenden Jahr weiter die Augen offen halten. Versprochen.


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5 Kommentare verfügbar

  • Charlotte Rath
    am 27.12.2017
    Antworten
    Danke fürs Dranbleiben an bestimmten Themen, fürs konkrete Tun übers Schreiben hinaus, fürs Abseitige und fürs Grundsätzliche. Allen Kontext-Beteiligen genügend Peanuts für 2018 und weiterhin viel Empathie, Aufklärungswille und gerne noch mehr Courage in Bild- und Wortgestalt!
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