KONTEXT:Wochenzeitung
KONTEXT:Wochenzeitung

Die Griechen nicht verrecken lassen

Die Griechen nicht verrecken lassen
|

Datum:

Der Ulmer Unternehmer Ernst Prost (55) hat über Jahre gegen seine eigene Zunft gewettert, bei Anne Will für Mindestlöhne und Reichensteuer plädiert. Doch plötzlich wurde aus dem „Heiligen“ ein „Scheinheiliger“, nachdem der „Stern“ scheinbar Belastendes fand. Von da an verweigerte der Chef von Liqui Moly jedes Interview. Jetzt spricht er wieder – mit Dagmar Deckstein für Kontext. Unter anderem über Griechenland.

Eine Eigentumswohnung in München koste mehr als sein Schloss in Leipheim, sagt Prost mit Che Guevara auf der Mütze.

Der Ulmer Unternehmer Ernst Prost hat jahrelang gegen seine eigene Zunft gewettert, bei Anne Will für Mindestlöhne und Reichensteuer plädiert. Doch plötzlich wurde aus dem "Heiligen" ein "Scheinheiliger", ein "Chef mit zwei Gesichtern". Von da an verweigerte der Chef von Liqui Moly jedes Interview. Jetzt spricht er wieder.


Herr Prost, Sie sprechen ständig von Ihren „Mitunternehmern“, wenn Sie Ihre Angestellten meinen. Das ist ein wenig euphemistisch.

Wir haben es inzwischen mit gut ausgebildeten, klugen und emanzipierten Menschen zu tun. Wer als Unternehmer auch klug sein will, tut gut daran, den Teamgedanken in den Vordergrund zu stellen, die Mannschaft zu prägen, aber nicht über Hierarchien zu steuern.

Die unternehmerischen Entscheidungen treffen doch letztlich Sie.

Natürlich heißt das nicht, dass ich Strukturen restlos auflösen will. Aber ich denke, es ist heute in jedem Unternehmen mehr mit zu unternehmen als nur schlicht mitzuarbeiten. Ich sehe mich insofern auch nicht als „Arbeitgeber“, sondern als „Leistungsnehmer“. Ich nehme die Leistung der Leute, treibe das Geschäft um, und wenn wir vernünftig wirtschaften, gibt es am Ende des Jahres auch einen Gewinn. Den Erfolg, die persönliche Befriedigung in der Arbeit, vor allem auch die Sicherheit der Arbeitsplätze, das will die gesamte Liqui-Moly-Mannschaft von inzwischen 600 Mitgliedern. Das Prinzip Befehl und Gehorsam können Sie in der modernen Wirtschaftswelt getrost auf den Müllhaufen der Industriegeschichte werfen.

Die 16 Millionen Euro Gewinn, die Sie und Ihre 600 Beschäftigten am Ende dieses Jahres anstreben, sind eine Summe, die eine Handvoll Investmentbanker allein als Jahresboni kassieren.

Ein VW-Chef Martin Winterkorn bekommt sogar ganz allein noch eine Million mehr, wie wir wissen. Da kann man durchaus von einer Schräglage sprechen. Dabei muss man berücksichtigen, dass in unseren 400 Millionen Euro Umsatz, die Banker als lächerliche Peanuts abtun mögen, echte Wertschöpfung steckt. In Form von Einkommen, Arbeitsplätzen, Steuern, Sozialversicherungsbeiträgen. Wir produzieren also, wenn Sie so wollen, höheren volkswirtschaftlichen Nutzen, als wenn ein einzelner Banker mit noch viel höheren Summen einen einzigen Deal des Tages oder des Monats schafft.

Erschrecken Sie da manchmal nicht über die Auswüchse auf den Finanzmärkten?

Die Welt ist an dieser Stelle gehörig aus den Fugen geraten. Die Finanzwelt dominiert schon seit längerem die Realwirtschaft, und sie dominiert inzwischen auch schon ganze Staaten mit Politiker-Marionetten an der Spitze, die sich schon gar nicht mehr gegen die Finanzmarktakteure wehren können und wehren wollen. Das macht mich sehr, sehr betroffen, zumal wir wohl nicht anders als durch kalte Enteignung, also durch Inflation, aus dem Schlamassel wieder herauskommen. Das dicke Ende wird irgendwann kommen.

Für Griechenland ist es schon gekommen, das Land ist bis über die Halskrause verschuldet. Hat aber etwa die deutsche Wirtschaft nicht auch profitiert, weil Griechenland über Jahre auf Pump deutsche Produkte – von U-Booten bis Motorölen – kaufen konnte?

Selbstverständlich! Wenn ich nur über Schulden mein Leben friste, meinen Staatshaushalt gestalte, meine Konsumausgaben tätige, dann muss ich irgendwann damit rechnen, dass diese Schulden fällig werden. Wer soll denn  die mehr als zwei Billionen Euro Schulden dereinst abtragen, die der deutsche Staat angehäuft hat? Ob über Inflation oder Währungsreform, am Ende läuft es immer auf Bezahlen der Schulden hinaus. Im Moment profitiert Deutschland noch von der Verschuldungssituation anderer Länder, weil Anleger bei ihrer Suche nach Sicherheit sogar Negativrenditen in Kauf nehmen, um deutsche Staatsanleihen zum Nullzins zu erwerben.

Sie haben einmal von Geldgangstern und Finanzterroristen gesprochen, die uns die Krise eingebrockt hätten. Wann ist Ihnen eigentlich klargeworden, wie diese Finanzindustrie, wie sie sich selbst nennt, funktioniert und Geschäfte macht?

Ich glaube, das gehört zum Allgemeinwissen. Die Menschen wissen vieles, auch, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Trotzdem rauchen sie. Es lebt sich ja kommod und frei mit dieser Art von Ignoranz, wenn man sich nicht darum zu kümmern braucht, wer am Ende die Zeche bezahlt. Und dass der Zins und Zinseszins in eine regelrechte Würgespirale bei der Schuldenaufnahme hineinführt, weiß eigentlich auch jeder. Nicht von ungefähr gab es Religionen und Kulturen, die ein Zinsverbot aussprachen. So habe ich zum Beispiel einen meiner Mitunternehmer entschuldet, der durch unglückliche Umstände verschuldet war und seiner Bank 18,25 Prozent Überziehungszins zahlen musste. Er konnte noch nicht einmal seine Zinsen bezahlen. In solchen Fällen springen wir dann ein und gewähren den Kollegen einen Kredit für vier bis fünf Prozent. Nullzins geht leider nicht, weil dann sofort das Finanzamt daherkommen würde und einen geldwerten Vorteil besteuerte.

Haben Sie eine Lösung parat?

Fest steht für mich, dass Europa, dass Deutschland um eine Generalentschuldung nicht umhin kommen wird. Das ist das eine. Zum anderen müssen wir auch schauen, dass darüber hinaus auch wieder die Einnahmen sprudeln. Der griechische Staat hat wie jeder andere seine Verpflichtungen den griechischen Bürgern gegenüber, es gibt monatlich Rechnungen, die bezahlt werden müssen. Dazu muss die Konjunktur wieder anspringen. Der Teufelskreis von hohen Schulden, mangelnden Einnahmen und deswegen noch höherer Schulden muss durchbrochen werden. Apropos Griechenland: Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass man dieses Land vom Euro Abschied nehmen lassen muss, weil es sonst nie wieder auf die Beine kommt. Diese Währung ist viel zu teuer für ein Land, das eher den Status einer Agrarwirtschaft hat.

Griechenland hat Olivenöl, Sie haben Motorenöl. Mit dem sind Sie sicher auch auf dem griechischen Markt präsent?

Motorenöl statt Olivenöl. Prost versteht sein Griechenland-Engagement als Solikampagne. Aber sicher. Ich war erst vor wenigen Wochen  dort. Wir haben vor Ort einen Partner für die Liqui-Moly-Vertretung, mit dem wir schon seit zwei Generationen gut zusammenarbeiten. Neulich haben wir mit dem Partner eine Pressekonferenz veranstaltet, waren damit auch im griechischen Fernsehen mit unserer, ich nenne es mal: Solidaritätskampagne. Wir haben Anzeigen geschaltet,  Kunden eingeladen, Außendienstmitarbeiter geschult und motiviert. Es sollte eine deutliche Grußadresse für die Griechen sein, dass hier einmal ein deutscher Unternehmer kommt im Gegensatz zu den meisten anderen, die ihre griechischen Dependancen schon längst geschlossen haben wegen der Krise. Die sperren ihre Firmen zu in Athen und Thessaloniki, räumen die Büros aus, nehmen die Kaffeemaschine unter den Arm und gehen zurück nach Deutschland. Sie lassen das Land im Stich, während wir das genau gegenteilige Signal aussenden wollten. 

Wie soll es anders laufen?

Ich vertrete die Meinung, dass ein Land wie Griechenland nur dann gesunden kann, wenn es wieder Arbeit gibt. Dann kann man die Produkte verkaufen, auf dem heimischen Markt wie auf den Exportmärkten, dann fließen Einnahmen in Form von Steuern, und dann kann man den Haushalt auch wieder konsolidieren. Nicht zuletzt deswegen war ich in Griechenland. Nicht zufällig hat unsere griechische Partnerfirma noch keinen einzigen ihrer 55 Mitarbeiter entlassen müssen, ganz im Gegensatz zu unzähligen anderen. Wenn viele andere deutsche Unternehmen diesem Beispiel folgen würden, statt nur den Rückzug gen Heimat anzutreten, dann hätten die Griechen bessere Chancen und mehr Motivation.

So eine Art Entwicklungshilfe aus Ulm für Athen?

Ja klar, Partnerhilfe nenne ich das. Das sind wir den Leuten unserer Partnerfirma schuldig. Wir haben mit ihrer Hilfe gut verdient in besseren Zeiten, jetzt marschieren wir gemeinsam Schulter an Schulter und versuchen, Mut zu verbreiten. Immerhin wird es ja eine Zeit nach der Krise geben, und da hoffe ich, dass sich unsere Solidaritätsadresse für uns auszahlen wird, wenn die Griechen mit Liqui Moly den Partner in schlechten Zeiten verbinden. Dazu hoffe ich auch, dass ich ein bisschen dazu beitragen konnte, das gegenwärtige Bild des bösen Deutschen in den Augen der Griechen geradezurücken. Es hilft doch niemandem, wenn, wie so häufig, nur der Knüppel herausgeholt und auf Griechenland eingedroschen wird nach dem Motto: ihr seid ja alle nur faul und korrupt.

Mit anderen Worten: Eine klassische Win-win-Situation. Sie unterstützen Griechenland und haben gleichzeitig im Kalkül, dass Sie künftig auf Ihrem Weg zum Weltmarktführer dafür mit zusätzlichem Umsatz und Gewinn entlohnt werden.

Natürlich. Nach der Krise werden wir mit einem deutlichen Vorsprung vor allen Wettbewerbern, die jetzt die Fahne eingeholt und sich verdrückt haben, die sich auch nicht mehr an die lukrativen, guten Zeiten zurückerinnern wollen, auf dem griechischen Markt präsent sein. Das sehe ich auch als strategische Zielsetzung an. Aber in erster Linie war es mir ein Bedürfnis, in der gegenwärtigen Situation Griechenlands auch mal etwas Positives beizutragen. So klein der Beitrag auch sein mag. Selbst meine eigenen Leute haben anfangs gesagt, was denn das solle, warum man in dieses Pleiteland noch Geld hineinstecken müsse. Meine Mitunternehmer denken teilweise betriebswirtschaftlicher als ich. Ich habe aber gekontert, das ist unsere Aufgabe, es kann nicht sein, dass man jemanden, der in Not ist, verrecken lässt.

Das heißt, das betriebswirtschaftliche Kalkül ist für Sie nicht ehernes Gesetz?

Nein, überhaupt nicht. Aber am Schluss zahlt es sich für uns gerade deswegen und dennoch aus, einfach weil wir menschlich sind, weil wir unsere Werte hochhalten – Liebe, Anstand, Respekt, Freundschaft, Hilfe. Andererseits unterliegen wir zum Glück auch nicht diesem brutalen Diktat der Ertragszwänge, wie ihm etwa börsennotierte Firmen ausgesetzt sind. Mir reichen die paar Millionen, die wir verdienen, ich muss auch keine geldgeilen Eigentümer oder Aktionäre abfüttern, ich kann langfristig und nachhaltig wirtschaften im Unternehmen. Wir können uns den Luxus erlauben, unserem alten Freund Griechenland beizustehen, wir können uns den Luxus erlauben, über zehn Jahre zu denken und zu planen, wir können auch mal ein paar Hunderttausend Euro  oder eine Million ausgeben für witzige Dinge, die uns Spaß machen. Das können Konzernmanager meist nicht, weil sie jedes Quartal ihre Zahlen reporten müssen, und wenn die nicht stimmen, gehen sofort die roten Lampen an. Dieses kurzfristige Denken in der finanz- oder ertragsgetriebenen Wirtschaft ist der Tod des langfristig angelegten Unternehmertums.

Könnte man sagen, dass die „Wall Street“ der „Main Street“ diese Ertragsgetriebenheit durch ihre für die Realwirtschaft aberwitzig hohen Renditevorgaben oktroyiert hat?

Ja sicher! Als in den achtziger Jahren der Ruf nach mehr Shareholder Value ertönte, klang das noch relativ harmlos. Dann wurde man immer renditegieriger, hat dann auch Blut spritzen lassen, also Entlassungen mit höheren Börsenkursen belohnt. Aber ich glaube, inzwischen ist die Einsicht gereift, dass man von hohen Aktienkursen nichts abbeißen kann, sondern dass es immer noch Menschen braucht, um Autos, Tiefkühlpizzen oder Waschmaschinen herzustellen.

Wo angestellte Konzernmanager über ihren Quartalsberichten brüten, haben Sie in den letzten Jahren das Licht der Öffentlichkeit gesucht, um einem recht schnöden Produkt unter der Marke Liqui Moly ein Markenimage zu geben. Ist das auf die Dauer nicht recht anstrengend?

Ach nun, anstrengend nicht. Ich kann arbeiten wie ein Tier, das habe ich nie verlernt, und ich brauche auch keine Freizeit. Aber ich brauche Freiheit. Und diese Freiheit ist stark eingeschränkt worden. Das ist der Preis der Prominenz. Es sind diese selbst ernannten Hilfssheriffs oder Moralapostel, diese Enthüllungsjournalisten, die ich da offenbar auf eine Fährte gelockt habe. Die positive Außendarstellung von Liqui Moly hat ihr Jagdfieber angeheizt nach dem Motto: Da muss doch etwas faul sein an diesem Ernst Prost. Den wollen wir doch mal demaskieren und vom Sockel stürzen. Es wurde mir mitgeteilt, es würden nun "Ermittlungen" über mich angestellt, da wurde gezielt in meinem Umfeld recherchiert, über Monate hinweg, da wurden ehemalige Mitarbeiter regelrecht verhört, auch unter Druck gesetzt, dass sie etwas Schlechtes über mich sagen. Und wenn Sie dringend ein Haar in der Suppe finden wollen, dann finden Sie auch eines. Es gibt ja niemanden, der eine blütenreine Weste hat.

Wer austeilt, muss einstecken.

Wenn ich eine bestimme Banker-Spezies als Finanzterroristen bezeichne, dann muss ich mich sicher nicht wundern, wenn manche nach Gelegenheiten suchen, zum Gegenschlag auszuholen. Dann werde ich eben, weil ich auch mit meiner vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Stiftung für Bedürftige gerne etwas Gutes tue, schon mal hämisch als "Heiliger Ernst" tituliert. Ein Magazin machte daraus den "Scheinheiligen Ernst". Oder man unterstellt mir, ich säße in meinem Schloss Leipheim, das ich der Gemeinde einst als baufällig abgekauft, renoviert und damit erhalten habe, wie ein Despot und bestimmte über Wohl und Wehe der Belegschaft. Davon abgesehen, dass in München mittlerweile eine schöne Eigentumswohnung schon mehr kostet als mein Schloss, das geht dann schon unter die Gürtellinie und über die Schmerzgrenze. Wissen Sie, wir haben Arbeitsschutz- und Mitbestimmungs- und Betriebsverfassungsgesetze in Deutschland, Liqui Moly hat 16 Betriebsräte. Glauben Sie, die würden es sich lange gefallen lassen, wenn ich die Belegschaft nach absolutistischer Fürstenmanier herumkommandierte?

Wir lernen: Man darf auch nicht zu viel des Guten tun?

Es ist sicher so, dass ich in meinem Laden machen darf, was ich für richtig halte, aber immer auf der Basis von Gesetzen und Verträgen, unter der Aufsicht von Berufsgenossenschaften, Gewerbeaufsichtsämtern, von Gewerkschaften und Betriebsräten. Es ist einfach lebensfremd, heute zu behaupten, man könne in Deutschland als Unternehmer tun und lassen, was man wollte. Aber es ist schon etwas gewonnen, wenn man dem Unternehmen seinen eigenen, prägenden Führungsstil geben kann. Einer muss ja die Letztverantwortung tragen, und der muss bitteschön auch sagen dürfen, ob wir jetzt rechts oder links herum gehen.

Und auch mal jemanden vor die Tür setzen und das der Belegschaft per Rundmail mitteilen dürfen? Das Magazin "Stern" hat diesen Vorgang im Mai als "Pöbelei" Ihrerseits gebrandmarkt?

In diesem Fall ging es um Spesenbetrug, und das ist nun mal ein Betrugsdelikt. Ich habe auch nicht eine Putzfrau oder einen Kassierer entlassen, sondern eine Führungskraft mit 100 000 Euro Jahresgehalt und einem 5er-BMW als Dienstfahrzeug. Dieser Mann hat nach unten getreten, nach oben gebuckelt, und ansonsten seinen Job nicht gemacht, sondern nette Ausflüge auf Spesen unternommen. So etwas geht einfach nicht! Hätte der "Stern", wie es eigentlich seine Art als Schutzpatron der Normalleser ist, diesen Manager angeprangert und nicht mich, hätte er Applaus verdient. Das ist doch die reine Heuchelei. Um nicht zu sagen unanständig.

Und zugleich der Preis der Prominenz?

Offenbar ja. Und deswegen ziehe ich mich jetzt auch aus der Öffentlichkeit zurück. Ich habe schon Ansätze von Verfolgungswahn entwickelt. Sie wissen nicht mehr, wem Sie was sagen können, Sie wissen nicht, wer Sie da wieder aus welchem Grund mit der Flasche Radler in der Hand beim Hamburger Hafengeburtstag fotografiert. Dabei bin ich ja nun wahrlich kein Prominenter.

Aber inzwischen prominenter als viele Ihrer Unternehmer-Kollegen, die sich vielleicht auch aus solchen Gründen bewusst vor der Öffentlichkeit bedeckt halten.

Ich habe das mittlerweile auch begriffen und beschlossen, mich aus der Öffentlichkeit wieder zurückzuziehen. Das muss ich mir doch nicht geben, dass Reporter sogar meine alten Eltern belästigen, um da noch irgendetwas Niederträchtiges über mich in Erfahrung zu bringen. Das alles ist mir an Magen, Herz und Seele gegangen. Ich bin doch kein Politiker, der um Wähler buhlt, ich bin doch kein Schauspieler, der den roten Teppich braucht, ich bin Unternehmer, der 600 Arbeitsplätze erhalten will. Und ich brauche Freiheit.

 

Ernst Prost, geboren 1957 in Altötting, ist Inhaber des Schmiermittelherstellers Liqui Moly. Der Sohn eines Maurers und gelernte Kfz-Mechaniker hat die klassische Selfmade-Karriere hingelegt, die ihn aber nicht daran gehindert hat, soziale Verantwortung zu zeigen. Die zahlreichen öffentlichen Auftritte sowie die bundesweite Anzeigenkampagne "Warum Liqui Moly?" haben ihn bekannt gemacht, aber auch zum Gejagten. Das mittelständische Unternehmen in Ulm-Lehr hat 600 Mitarbeiter, mit denen Prost in diesem Jahr einen Umsatz von 400 Millionen erzielen will.

 


Gefällt Ihnen dieser Artikel?
Unterstützen Sie KONTEXT!
KONTEXT unterstützen!

Verbreiten Sie unseren Artikel
Artikel drucken


3 Kommentare verfügbar

  • stefannoack
    am 24.04.2013
    Antworten
    Sicher, der Mann kocht auch mit Wasser - aber das macht er gut und seine Mitarbeiter sind im Große und Ganzen zufrieden würde ich sagen. Und, nicht zu vergessen, produziert wird in Deutschland, was ja heutzutage auch nicht mehr so häufig vorkommt. Meinen Segen hat er, daher habe ich mich…
Kommentare anzeigen  

Neuen Kommentar schreiben

KONTEXT per E-Mail

Durch diese Anmeldung erhalten Sie regelmäßig immer Mittwoch morgens unsere neueste Ausgabe unkompliziert per E-Mail.

Letzte Kommentare:






Die KONTEXT:Wochenzeitung lebt vor allem von den kleinen und großen Spenden ihrer Leserinnen und Leser.
Unterstützen Sie KONTEXT jetzt!