Für sich selbst hat Greiner die Bezeichnung Journartist gefunden, so nennt er sich seit 2006, er will Kunst und Berichterstattung miteinander vermengen. Unter diesem Motto steht auch seine aktuelle Ausstellung im Kunstverein Ludwigsburg, wo neben "Houses" noch andere Serien zu sehen sind, die Greiners breites Interessenspektrum verdeutlichen: vom Karibikaufenthalt ehemaliger Guantanamo-Häftlinge, über die <link https: www.kontextwochenzeitung.de ueberm-kesselrand ein-raumschiff-wird-kommen-2996.html internal-link-new-window>Motive der Marsmissionen bis zu Drohnenangriffen in Pakistan. Nach Recherchen und Reisen verarbeitet er die Eindrücke in Zeichnungen, fast immer mit Filzstift und Fineliner, teils mit bewussten Metaphern, teils als traumartige Sequenzen.
Pro Serie entstehen dabei 100 bis 200 Zeichnungen. Einige Dutzend davon gibt es aktuell im Salon des Kunstvereins zu sehen, tief unter der Erdoberfläche. Früher war hier, wo heute Kunst beherbergt ist, ein Weinkeller, einer der größten der Stadt. Später zog die Polizei ein, und aus dem Gewölbe wurde ein Gefängnis. Geblieben sind davon heute nur die Mauern aus Naturstein, Greiner hat bei seiner Ausstellung darauf geachtet, die rotknopfigen Aufhängenadeln, an denen seine Bilder befestigt sind, nur in Löcher zu stecken, die schon vorher da waren – schließlich "muss man sich ja auch nach dem Ort richten."
Die Ausstellung im Kunstverein zeigt indes nur einen Ausschnitt aus Greiners Schaffen. Denn am liebsten, sagt er, experimentiere er und schaue "dann halt mal, was passiert". Einmal hat er sich Skier besorgt und die Rolltreppen einer Frankfurter Shopping Mall zur Piste umfunktioniert. "Ist auf jeden Fall ökologischer", freut er sich, auch wenn sich die umweltfreundlichere Variante noch nicht fleckendeckend durchsetzen konnte. Bei einem USA-Aufenthalt hat er Soldaten gebeten, mit ihm zusammen barfuß über die Brooklin-Bridge zu marschieren, als Zeichen für den Frieden (sie haben aber nicht mitmachen wollen). Und in Oberndorf, wo der Tod haust, wollte er, vielleicht an einer Tankstelle, versuchen, mit Munition von Heckler & Koch zu bezahlen; er hatte sogar schon welche besorgt. "Dann hab ich's doch nicht übers Herz gebracht."
6 Kommentare verfügbar
Andromeda Müller
am 04.02.2018, die 3 Anmerkung :
Die Hälfte aller z.Zt. in Deutschland p.a. erworbenen und dann verwalteten und vermieteten Wohnungen sind Wohnungen , die von "institutionellen ausländischen Anlegern" erstanden…