Zehntausende Menschen in Westafrika sind betroffen: Sie leiden an Psychosen, Demenz, Alzheimer, Schizophrenie und anderen psychischen Krankheiten. Meistens wird ihnen nicht geholfen. Stattdessen werden sie eingesperrt oder festgekettet. Familienangehörigen, Freunden und Bekannten wird von Heilern Glauben gemacht, die Kranken seien von Dämonen und bösen Geistern befallen.
Die "Kettenmenschen" werden von staatlicher Entwicklungshilfe und den großen deutschen Hilfsorganisationen weitgehend ignoriert. Kaum jemand interessiert sich bislang für ihre Schicksale. Ausnahmen sind die Organisation St. Camille de Lellis und ihr Direktor Gregoire Ahongbonon, die fast im Alleingang aktiv Hilfe leisten und das schon seit mehr als 20 Jahren: In Elfenbeinküste und auf dem Benin haben sie insgesamt 16 Behandlungszentren geschaffen, in denen die psychisch Kranken therapiert werden.
Die ReporterInnen und Fotografen Heinz Heiss, Christine Keck und Wolfgang Bauer waren vor Ort, haben die Geschichten der Geschundenen dokumentiert und sind selbst zu Helfern geworden. Mit dem Verein Freundeskreis St. Camille in Reutlingen, ein Zusammenschluss von Privatleuten, unterstützen sie die Arbeit von Gregoire Ahongbonon, versuchen große Hilfsorganisationen zu gewinnen, machen Lobbyarbeit für die Kettenmenschen, die keine Lobby haben, sondern verschwiegen und verheimlicht werden.
Vom 4. November bis zum 8. März 2016 zeigt der Verein in Zusammenarbeit mit dem Psychiatriemuseum MuSeele in der Göppinger Klinik Christophsbad, Faurndauer Straße 6, die Sonderausstellung "Kettenmenschen - Vom Umgang mit psychisch Kranken in Westafrika", die mittwochs zwischen 16 Uhr und 18 Uhr und sonntags zwischen 14 Uhr und 16 Uhr geöffnet hat.
Info:
Mehr zum Verein ist <link http: www.st-camille.com _blank external-link>unter diesem Link zu lesen.
Mehr zur Ausstellung <link http: www.museele.de cms index.php news-reader items kettenmenschen_-_chain_people.html _blank external-link>finden Sie hier.
3 Kommentare verfügbar
Gela
am 10.11.2015