KONTEXT:Wochenzeitung
KONTEXT:Wochenzeitung

Peter Lenk

"Vorsicht bei den gelben Bräuten"

Peter Lenk: "Vorsicht bei den gelben Bräuten"
|

Datum:

Guter Rat für König Kretschmann: Die Hübschlerinnen der FDP seien höllisch gefährlich, warnt Peter Lenk. Im Gegensatz zu Thomas Strobl, dem er schon das Pimmelchen verdeckt, damit der schwarzen Keuschheit Genüge getan ist.

Herr Lenk, dem grünen Stimmenkönig Winfried Kretschmann liegen nach diesem Wahlergebnis die Koalitionsbräute zu Füßen: schwarze, rote, gelbe. Gönnen Sie ihm das?

Der König kann koalieren und kopulieren mit wem er will. Ich gönne es ihm und wünsche viel Vergnügen. Aber Vorsicht bei den gelben Bräuten. Gelb war schon im Mittelalter die Kleiderfarbe der Hübschlerinnen. Da muss er höllisch aufpassen, dass sie ihn nicht ausnehmen, dass sie ihn nicht reinlegen und dass sie ihm nicht untreu werden.

Die Spitzenkandidatin der CDU, Susanne Eisenmann, hat hingegen das schlechteste Wahlergebnis für ihre Partei eingefahren. Gibt es als Trost noch ein Abschiedsdenkmal von Peter Lenk?

Das ist nicht mehr nötig. Frau Eisenmann hat sich durch visionäre Wahlplakate selbst schon ein Denkmal geschaffen: "CDU wählen, weil wir Verbrecher von heute mit Ausrüstung von morgen jagen." Und damit war sie ja erfolgreich: Mit Nikolaus Löbel, Georg Nüßlein und Axel Fischer wurden die ersten drei mutmaßlichen Polit-Verbrecher der Union bereits zur Strecke gebracht, und auf einem anderen Plakat will sie uns alle beschützen. Eine leibhaftig gewordene Schutzmantel-Madonna aus Stuttgart. Ist doch irgendwie tröstlich für eine verlorene Wahl.

Haben Sie denn gar kein Mitleid mit der einst so großen und erfolgreichen Baden-Württemberg-Partei?

Es hätte ja noch schlimmer kommen können. Insofern liegen bei der CDU wohl Verzweiflung und Jubel dicht beieinander. Verzweiflung über den Stimmenverlust, aber Jubel über die schon vor dem Schutzmasken-Skandal abgeschickten Briefwahlstimmen. Andernfalls wäre es mit dem Einzug in den Landtag womöglich knapp geworden. Es gibt schließlich noch die Fünfprozenthürde.

Auch Thomas Strobl, der gewöhnlich gut gebräunte schwarze Innenminister, hat in seinem Wahlkreis Heilbronn kein Direktmandat geschafft. Freut Sie das? Schließlich ist er nicht als Lenkfreund bekannt und hält Ihre Kunst schlicht für eine Sauerei.

Ich bin nicht nachtragend und habe ihn zusammen mit meinem ausgewiesenen Fan, Guido Wolf, sogar als Juniorpartner dargestellt. Sein Pimmelchen hält er dabei verschämt zu, damit er ja nicht als Sauerei empfunden wird.

Die neue Baden-Württemberg-Partei sind die Grünen. Macht das den Satiriker glücklich oder womöglich arbeitslos?

Ich kann vor Glück kaum mehr schlafen, und arbeitslos werde ich bei deren Wahlversprechen mit Sicherheit nicht.


Gefällt Ihnen dieser Artikel?
Unterstützen Sie KONTEXT!
KONTEXT unterstützen!

Verbreiten Sie unseren Artikel
Artikel drucken


0 Kommentare verfügbar

Schreiben Sie den ersten Kommentar!

Kommentare anzeigen  

Neuen Kommentar schreiben

KONTEXT per E-Mail

Durch diese Anmeldung erhalten Sie regelmäßig immer Mittwoch morgens unsere neueste Ausgabe unkompliziert per E-Mail.

Letzte Kommentare:






Die KONTEXT:Wochenzeitung lebt vor allem von den kleinen und großen Spenden ihrer Leserinnen und Leser.
Unterstützen Sie KONTEXT jetzt!