KONTEXT:Wochenzeitung
KONTEXT:Wochenzeitung

Der Provokateur

Der Provokateur

Datum:

Peter Lenk ist ein Künstler, der zielsicher Provokationen aus dem Zeitgeschehen herausarbeitet und auch damit aneckt – egal, ob er nun der taz in Berlin einen gigantischen Penis an die Hauswand montiert oder auf einem Relief Politiker beim Ringelpiez mit Anfassen darstellt. Was treibt ihn an und um? Warum mag er Provokationen? Für das Gipfelgespräch hat er einen ganz und gar idyllischen Ort ausgewählt: eine Ruine unweit seines Heimatortes, hoch über dem Bodensee gelegen.

Staat, Kirche, Kultur (von rechts), das stellen die drei Masken dar, die Peter Lenk als Ersatzgesichter dienen. Er möchte beim Interview sein richtiges Gesicht nicht zeigen, um auch in Zukunft unerkannt über seine Bildwerke mitdiskutieren zu können.

Herr Lenk, Sie sind wirklich ein verkappter Romantiker!

Unsinn. Nur weil ich Ihnen grade erzählt habe, dass ich früher als Lehrer mit der Kutsche in die Schule gefahren bin? Das hab ich nur gemacht, weil Reiten zu gefährlich war. Da haben die Kollegen gesagt, ah, das Pferd ist schon da, da dauert es noch eine Stunde, bis der Peter ankommt.

Zugegeben, die Pferdekutsche passt auch. Nein, wir dachten eher an den Gipfel, den Sie zum Gespräch ausgewählt haben: hier oben auf der mittelalterlichen Ruine in Bodman mit dem Blick über die Bilderbuchlandschaft rund um den Bodensee.

Romantik hat ja mit Idylle nichts zu tun. Das ist eine ganz scharfe Angelegenheit. Nein, ich bin gerne hier oben, denn hier hat das Augenblickliche Vergangenheit. Wenn ich hier oben stehe, denke ich an Feudalismus. Und das fließt dann in meine Kunst ein. Etwa beim Relief in Ludwigshafen, wo es um den modernen Feudalismus geht. Was früher die Ritter und die Kirche waren, sind heute die Banken und die Politiker. Ich mische die Zeiten. Etwa im Revolutionsdenkmal von Schopfheim, da habe ich 1848 und 1968 zusammengebracht: Fritz Teufel schießt mit einer Teufelfigur auf Erwin Teufel.

Es ist also nicht die Ritter- und Burgfräuleinromantik, die den Skandalkünstler hier hoch treibt?

Da ist so eine kleine Kiefer an der Außenwand der Ruine, die sich hochgekämpft hat an der Mauer. Die habe ich jahrelang beobachtet, ob sie es schafft. Wegen der bin ich hier raufgekommen, weil die mich ermutigt hat weiterzumachen. Und natürlich weil ich hier runtergucken kann und mich fragen: Wo fehlt noch was?

Sieht doch fast erschreckend perfekt aus dort unten: blaues Wasser, weiße Segelboote. Was soll da fehlen?

Also, da hinter dem Berg haben wir die Imperia, die in Konstanz Frieden und Lust verkörpert.

Sie erstellen hier oben einen Katalog Ihrer Kunstwerke?

In Meersburg steht die Magische Säule mit Messner, Droste, Gaßner und Laßberg. Und auch in Überlingen habe ich die Zeiten gemixt. Da sitzt der Martin Walser auf einem Pferd, und vDie Kultur soll aufmerksam werden, wenn im Staate etwas schiefläuft, sagt Peter Lenk.iele fragen mich, warum der so gekauert sitzt. Der sagte einmal in einem Interview mit Franziska Augstein: "Kaure dich, bis du nicht mehr sichtbar bist." Die Existenz auf den kleinstmöglichen Nenner gebracht, so habe er die schlimmsten Situationen überstanden. Das wollte er natürlich nicht auf einem Denkmal verewigt wissen. Er war stinkebeleidigt und wollte es verhüllen lassen. Aber am meisten hat ihn gestört, dass ihn eine alte Nixe am Denkmal ins Wasser locken will. Und in Ludwigshafen habe ich in Erinnerung an den Großherzog Ludwig, der dem Dorf seinen Namen gegeben hat, das Triptychon "Ludwigs Erbe" montiert mit Managern im Dagobert-Rausch. Und dann weiter nach Nordwest, da kommt dann Schopfheim, und bei klarem Wetter sehen Sie sogar noch einen Zipfel von Berlin.

Sie stehen also hier oben und überlegen sich, welche Orte in Ihrer Wahlheimat Sie beglücken und bestücken können mit Ihrer Kunst?

Wahlheimat gibt es nicht für mich. Ich bin in Nürnberg geboren und kam mit neun ins Internat. Wenn man so will, bin ich heimatlos, und das ist ein guter Zustand. Und ja, ich lebe hier am Bodensee in einer sehr liberalen Gesellschaft. Vielleicht liegt es an der badischen Revolution. Ich wüsste jedenfalls nicht, wo ich meine Figuren so problemlos zeigen könnte wie hier. Also in Bayern könnte ich meine Imperia nicht aufstellen. Und was in Berlin abging, als ich das Relief "Friede sei mit Dir" am taz-Haus angebracht habe, weiß jeder. Hier ist sicher eine der liberalsten Ecken Deutschlands. Vielleicht liegt es auch an einer gewissen Trägheit. Man lässt halt mal was schleifen, nach dem Motto: "Der Lenk macht einen Scheißdreck? Jetzt trinken wir erst mal ein Viertele." Das aggressiv Intolerante ist hier sehr gemäßigt. Natürlich kriege ich auch hier hin und wieder Zoff.

Das wollen Sie doch auch.

Das ist doch Blödsinn. Ich möchte meine Figuren aufstellen, meine Botschaft rüberbringen. Ich mach das doch nicht, um irgendwelche alten Tanten zu ärgern oder Analphabeten, die die Imperia verächtlich als Nutte bezeichnen, dabei war sie eine hochgebildete Frau. Ich habe gar kein Interesse an diesen Leuten, ich ignoriere sie. Oder leg sie aufs Kreuz, so gut ich kann.

So wie den Martin Walser, den Sie als Schlittschuhläufer auf einem Klepper dargestellt haben?

Der Walser ist ja ein wortgewaltiger Dichter, den ich ausgesprochen schätze. Ich konnte nie begreifen, dass er da nicht drüber steht. Aber Walser ist zwar für Ironie in seinen ersten Theaterstücken bekannt, doch wenn er selbst zur Zielscheibe von Ironie wird, dann findet er das nicht mehr so lustig. In der ehrwürdigen FAZ stand einmal geschrieben: "Der Weg zur authentischen Unsterblichkeit ist mit Porträts gepflastert, die man leider nicht immer selber inszenieren kann."

Geben Sie's zu: Sie freuen sich, wenn Widerspruch kommt, Sie provozieren ihn ja auch geradezu!

Bei Walser nicht. Ich hätte lieber mit ihm zusammen über sein Denkmal gelacht. Aber bei den Politikern schon. Es ist mir aber lieber, die machen auf Humor und ärgern sich im Stillen, als dass sie zum Anwalt wetzen. Das kann auch gefährlich sein. Wie jetzt in Konstanz, da haben wir zur Landtagswahl große Plakate aufgehängt und die Gauklerpartei gegründet. Unser Wahlspruch war: "Wer's glaubt, wird selig." Auf den Plakaten habe ich den Landtagsabgeordneten Andreas Hoffmann verulkt. Der hat sich beraten lassen von einem Werbemann, und der meinte, er solle Humor zeigen. Aber man kann auch zu viel Humor zeigen, er hätte besser eine einstweilige Verfügung gemacht oder sich zumindest von dem Zeug distanziert. Er sagte aber, er fände die Plakate gut. Die eigenen Leute haben dann gesagt, wir lassen uns doch von dem nicht verarschen. Am Ende bekam er dort, wo die Plakate hingen, nur noch 20, 21 Prozent der Stimmen – statt 40 wie sonst.

Das Gipfelgespräch findet auf Lenks Wunsch in der Burgruine Bodman hoch über dem Bodensee statt. Von hier aus blickt er auf all die Orte, an denen seine Kunstwerke stehen.

Provokation ist doch Ihr Thema. Der taz haben Sie den Riesenpimmel eines Menschen an die Wand gepinnt, der verblüffende Ähnlichkeit mit dem "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann hat.

An dieser Stelle möchte ich erklären, dass ich von meinen drei Frauen sehr streng feministisch erzogen worden bin und noch werde. Vor allem, wenn meine zwei Töchter da sind und meine Frau dabei unterstützen. Und die haben mir gesagt: Warum machst du den Schwanz nicht größer? Bei der taz war es so: Die Feministinnen wollten die Botschaft nicht erkennen. Es geht ja nicht um den Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, sondern um die eigentlichen Drahtzieher vieler Persönlichkeitsverletzungen in der Springerpresse. Insofern war sogar gut, dass sich auch in der taz viele nur aufregten und keiner die Vorlage aufgenommen und den Ball professionell rübergeschossen hat ins Springerhochhaus. Sonst würde das Relief nicht mehr hängen.

Hinter Ihrer Provokation steckt ein moralischer Impetus?

Damit wir uns richtig verstehen: Ich provoziere nicht, ich spiegle die Provokation. Die "Bild"-Zeitung provoziert, und ich bin nur der Chronist. Jacob Burckhardt hat das in seinen "Weltgeschichtlichen Betrachtungen" schön beschrieben. Es gibt den Staat, der für das gesellschaftliche Zusammenleben sorgt und die Egoismen der Einzelnen bremst. Dann gibt es die Religion, die befriedigt die uralten metaphysischen Bedürfnisse. Und nicht zuletzt die Kultur, die beides in Frage stellt und sich meldet, wenn nicht übereinstimmt, was Staat und Kirche sagen und was sie tun. Und darum sind sie es, die Provokationen provozieren. Dafür stehen meine drei Masken: Staat, Kirche und Kultur.

Warum wehren Sie sich so, ein Provokateur zu sein?

Die Leute finden Künstler schick, wenn sie Tabus brechen. Dabei wollen sie nur die Provokation und nicht die Botschaft sehen. Natürlich werden Tabus gebrochen, aber nicht von mir. Wenn Sie die "Global Players" in Ludwigshafen anschauen ...

... das Triptychon hinterm Rathaus, wo Angela Merkel, Edmund Stoiber, Guido Westerwelle und Gerhard Schröder nackt und vergnügt tanzen ...

... da ging die Post ab, weil die sich da metaphorisch die Stange halten. Die "Global Players" wurden kurz vor der Finanzkrise enthüllt. Roosevelt sagte einmal, eine Regierung des organisierten Kapitals ist genauso gefährlich wie eine Regierung des organisierten Verbrechens.

Der Staat, aufgedunsen – so wirkt jedenfalls Lenks Maske.

Sie wollen also die nackten Tatsachen darstellen?

Sehen Sie, mich hat ein Landwirt gefragt: Wie bitte soll ich das meinem achtjährigen Enkel erklären? Da sagte ich: Das ist ganz einfach. Politiker sind wie Zirkuselefanten. Die halten sich am Schwanz fest und laufen im Kreis herum. Das hat das Kind verstanden. Immer wenn es jetzt in den Zirkus geht, denkt es an unsere Politiker. Es gibt ja so wunderbare Stellen zu Nacktheit bei den Moralexperten der katholischen Kirche. Da heißt es, Bildhauer und Maler, die obszöne Bildwerke herstellen oder anfertigen oder ausstellen, sündigen schwer. Das sind Bildwerke, ich zitiere weiter, die die unehrbaren Teile nur leicht verhüllt zeigen. Unehrbare Teile, das ist doch eine entlarvende Sprache. Es gibt ja eine hochinteressante wissenschaftliche Arbeit von Bouvier über das Onanieren vor der Jungfrau Maria. Unter der Überschrift "Coitus cum statua".

Die Moraltheologie hat es Ihnen offensichtlich angetan.

Der Kirchenkritiker Karl-Heinz Deschner hat wissenschaftliche Bücher geschrieben über so groteske Dinge wie das Ohrenschmalz der Maria oder die Vorhaut von Jesus, die man als Verlobungsringlein über den Nonnenfinger streifen konnte und so dann mit Herzjesulein verlobt war. Das sind so sexuell angeregte Perversionen, die auch das Fernsehen und das Publikum dauernd haben will. Es gab hier in Owingen, diesem harmlosen Ort, einen Bauernhof, den eine Domina aus Stuttgart angemietet hatte. Da kamen die Honoratioren als Schweinchen auf allen Vieren rein, nachts, wurden abgespritzt, zuerst mit kaltem, dann mit warmem Wasser, gebürstet und zweifellos zum Höhepunkt der ganzen Sache wurden dann die Messer gewetzt. Das Etablissement wurde von der Bürgerwehr regelrecht gestürmt, die von Lustschreien gehört hat. Da hinten ist Owingen, sehen Sie. Da ist nicht nur das Flugzeug abgestürzt, sondern da haben auch Scheinschlachtungen stattgefunden. Und so ist in jeder Ecke was los, wenn man hier oben auf der Burgruine steht.

Die Anregungen kommen also aus allem, was Ihren Widerspruch oder Ihre Spottlust reizt?

Ja, ich betrachte mich als Chronist meiner Zeit.

Als Lust-Chronist?

Ich vermittle allenfalls Lust-Graus. Das kann schon entstehen, wenn das Verhalten meiner Modelle dazu Anlass gibt. Ich arbeite jetzt im Moment an Baron von und zu Guttenberg. Und dass der ehemalige Verteidigungsminister beschissen und betrogen hat, ist nicht der Anlass für meine Satire. Sondern das Pathos, mit dem er diese Lügen und diesen Schwindel jetzt verklärt und verkitscht. Dieses Pathos interessiert mich, deswegen wird er in meinem neuen Kunstwerk auch entsprechend pathetisch dargestellt von mir. Mein Entwurf überzeugt jeden Zoologen.

Wann ist der neue Skandal-Lenk denn zu sehen?

Das verrate ich nicht. Aber auch hier gilt: Der Skandal bin nicht ich, ich bin nur der Bote des Skandals. Aber es gibt ja auch Bürgermeister, die so mutig sind, meine Kunst öffentlich aufzustellen. Zum Glück haben wir noch eine Demokratie, und ich werde nicht eingesperrt, und meine Eier werden nicht an Elektroden angeschlossen. Und es gibt ja Leute wie Tomi Ungerer. Der hat mir eine lustig-obszöne Zeichnung gewidmet. Tomi Ungerer wird ja auch als Provokateur bezeichnet. Aber im Grunde gibt auch er nur den Ball zurück.

Wer provoziert, und sei es, indem er den Spiegel vorhält, hantiert mit einer gehörigen Portion Energie. Kann es da nicht leicht zum GAU kommen wie bei den Mohammed-Karikaturen in Dänemark?

Es darf keine Grenzen der Provokation geben. Satire darf alles. Und die Kirche, die war früher auch nicht so weit entfernt von den Islamisten. Es gibt einen Wochenblattartikel, da fordert der Pfarrer von Wald die Todesstrafe für Lenk. Da steht, ich gehöre im Meer versenkt, dort, wo es am tiefsten ist, mit dem Mühlstein um den Hals im Namen Jesu Christi. Und da landen wir bei diesem Buch von Umberto Eco, "Der Name der Rose". Denn dort geht es um Humor und Glauben. Und der Abt meint, das Lachen darf nicht zum Mittelpunkt des Glaubens werden, weil es ihn dann zerstört.

Der Kirchenmann im Fokus. War da nicht gerade ein hohes Tier im Land?

Sie glauben an die subversive Kraft des Humors?

Lachen hat eine anarchische Komponente. Was passiert denn, wenn über die S-Klasse gelacht wird, die überladen ist, wenn die Oma drinhockt? Das ist doch dann kein Gegenstand zum Angeben mehr.

Und der Hofnarr darf die Wahrheit sagen, wenn er sie kunstvoll verpackt?

Die sind doch meistens verprügelt worden (lacht). Aber die Hofnarren, das ist eine interessante Sache. Die brauchten ja eine gewisse Raffinesse, um nicht im Knast oder unter dem Beil zu enden. Ich hab mal im Ludwigsburger Schloss eine Führung mitgemacht. Friedrich der Zweite war ja so fett, dass man sogar den Tisch ausschneiden musste. Der hatte ein Lieblingspferd, das war die Helene. Die ist wie ein Kamel in die Knie gegangen vorne, da konnte er sich dann draufwälzen. Der hat gesagt, wenn ihm einer berichte, dass das Tier tot sei, dann komme der sofort in den Knast. Dann ist der Gaul verreckt, und sie sind zum Hofnarren und haben gesagt, du musst es ihm beibringen. Der ging zum König und sagt: "Majestät, die Helene trinkt nicht mehr." – "Ja, isst sie denn noch?" – "Nein, auch nicht." – "Ja, ist sie denn tot?" – "Das haben Sie gesagt."

Ihr Motto lautet: "Ich ärgere lieber die anderen als mich selbst."

Warum soll ich mich auch ärgern? Gucken Sie sich doch die Finanzmarktkrise an, die Staaten, die pleite sind – das ganze System wird momentan an die Wand gefahren, und damit geht auch die Demokratie kaputt. Alle sind fleißig mit dabei beim Zocken, die Banken, die Politik, die Wirtschaft. Als normaler Bürger kannst du doch gar nichts machen. Aber mit so einem Relief wie in Ludwigshafen, mit so einer Arbeit, kann ich doch was tun. Das kam genau zur richtigen Zeit und zeigt die Manager, die im großen Geldhaufen sitzen. Mit Humor kann man das alles besser ertragen, man lacht ja auch, wenn man anders nicht damit fertig wird.

Die baden-württembergischen Ministerpräsidenten mögen Sie ja besonders gerne. Sie haben Hans Filbinger und Günter Oettinger verewigt, und Erwin Teufel. Stefan Mappus ist auch in Arbeit. Wann geht es Winfried Kretschmann an den Kragen?

Zuerst mal muss ich korrigieren: Ich mag sie nicht so wahnsinnig, aber sie eignen sich bestens für Satire. Ich habe ja immer gesagt, der CDU-Filz hier in Baden-Württemberg muss jetzt mal weg. Und es ist das große Verdienst von Stefan Mappus, dass er das nach 58 Jahren CDU-Herrschaft geschafft hat. Deswegen bekommt er jetzt auch ein Denkmal, da arbeite ich grade dran. Und Winfried Kretschmann scheint bisher ein integrer Mann zu sein.

Hinter Provokationen stecken immer auch Träume und Sehnsüchte. Wovon träumt Peter Lenk?

Meistens dummes Zeug. Leider. Früher hatte ich auch mal erotische Träume, aber das hat abgenommen. Das Revier wird größer, die Munition knapper. Mit 64 träumt man halt den üblichen Quatsch zusammen. Ob das Konto überzogen ist oder die Hühner schon eingesperrt sind und wann der Hund zum Tierarzt muss. Ich muss gestehen: Da ist träumerisch nicht mehr so viel geboten.

Das Gespräch führten Sandro Mattioli und Susanne Stiefel.
Fotografiert hat Martin Storz.

 

Peter Lenk liebt es, sich bei der Enthüllung seiner Reliefs, Statuen und Brunnen unters Publikum zu mischen und leidenschaftlichPeter Lenk mit den Kontext:Redakteuren Sandro Mattioli und Susanne Stiefel. mitzudiskutieren über den unmöglichen Künstler und darüber, was der mal wieder an Schweinischem verbrochen hat. Einmal hat er sogar eine Resolution gegen den Skandalkünstler Peter Lenk unterschrieben. Damit er weiter unerkannt gegen sich selbst wettern kann, tritt er im Interview mit Sandro Mattioli und Susanne Stiefel mit Maske auf oder lässt sich von hinten fotografieren. Drei Ersatzgesichter hat der 64-Jährige mitgenommen auf die Burgruine Bodman zum Gipfelgespräch: Eine Maske steht für die Kirche, eine für den Staat und eine für die Kultur. Letztere soll aufpassen, wenn etwas im Staate schiefläuft. Lenk war es, der die Ruine für das Gespräch ausgewählt hat. Von hier oben mischt er die Zeiten, blickt von der Vergangenheit in die Gegenwart und die Zukunft. Und schaut so nebenbei, welche Bodensee-Orte er mit seiner satirischen Kunst noch beglücken könnte.

 



Gefällt Ihnen dieser Artikel?
Unterstützen Sie KONTEXT!
KONTEXT unterstützen!

Verbreiten Sie unseren Artikel
Artikel drucken


2 Kommentare verfügbar

  • Andi
    am 11.05.2014
    Antworten
    Toller, bemerkenswerter Künstler der meine Hochachtung hat!
Kommentare anzeigen  

Neuen Kommentar schreiben

KONTEXT per E-Mail

Durch diese Anmeldung erhalten Sie regelmäßig immer Mittwoch morgens unsere neueste Ausgabe unkompliziert per E-Mail.

Letzte Kommentare:






Die KONTEXT:Wochenzeitung lebt vor allem von den kleinen und großen Spenden ihrer Leserinnen und Leser.
Unterstützen Sie KONTEXT jetzt!