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Chemnitz und die Rechten

Chemnitz und die Rechten
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Ende August marschierten in Chemnitz Hitlergruß-zeigende, grölende Rechte durch die Stadt. Die Bilder erschreckten, plötzlich begann man im Westen über Nazis in Ostdeutschland zu diskutieren. Inzwischen hört man kaum mehr etwas aus Chemnitz. Alles gut also?

Soldat in Afghanistan mit Kindern

Ahnungslos in Chemnitz

Ausgabe 388, 05.09.2018
Von Gesa von Leesen

Baden-Württemberg war nach der Wiedervereinigung Partnerland von Sachsen. In die Verwaltung wurden Westbeamte gesetzt. Doch die Parteien haben es damals versäumt, einen demokratischen Aufbruch zu initiieren, meint unsere Autorin. Sie lebte zehn Jahre in Chemnitz.

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Berichtet wird kaum mehr darüber. Doch die Rechten dort gehen weiter auf die Straße und zwar jeden Freitagabend unter der Regie des rechten Pro-Chemnitz-Stadtrates Martin Kohlmann. Der wird laut Report-Mainz-Recherchen vom sächsischen Verfassungsschutz beobachtet. Der Chemnitzer Freitagtermin steht für die rechtsextreme Szene und wenn etwas Besonderes geplant ist, wie der Besuch von Angela Merkel oder das Gedenken an die Reichsprogrom-Nacht am 9. November, finden sich um die 2000 Demonstranten ein. Zuletzt, Mitte Dezember, zählte die Versammlungsbehörde nur noch 200 Teilnehmer.

Nach Angaben Kohlmanns in der örtlichen Zeitung "Freie Presse" ist in diesem Jahr Schluss mit den Freitagsdemos, wohl auch, weil sich die Einzelhändler in Chemnitz beschwerten. Was im kommenden Jahr geplant ist, sagte der Pro-Chemnitz-Stadtrat nicht. Ursprünglich hieß es mal, es solle bis zu den sächsischen Landtagswahlen am 1. September demonstriert werden. Nach der neuesten Umfrage der "Sächsischen Zeitung" von Mitte November käme derzeit die AfD mit 24 Prozent auf den zweiten Platz hinter der CDU mit 29 Prozent. Die SPD landet demnach auf elf Prozent.


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