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Feine Sahne – feines Konzert

Feine Sahne – feines Konzert

 Fotos: Jens Volle 

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Antifa-Punk in der Porsche-Arena? Klingt seltsam. Die Stimmung war trotzdem super beim Konzert von Feine Sahne Fischfilet in Stuttgarter. Sänger Monchi ruft zwischen zwei Liedern auf, lieber an Sea-Watch zu spenden als Bandshirts zu kaufen.

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"Wenigstens nicht in der <link https: www.kontextwochenzeitung.de zeitgeschehen der-halbe-schleyer-4658.html _blank internal-link>Schleyer-Halle", scherzten ein paar BesucherInnen beim Warten. Aber von ernsthaftem Ärger konnte keine Rede sein – die Vorfreude überwog dann doch. Offenbar kann die polarisierende Punk-Band Feine Sahne Fischfilet (FSF) nirgendwo auftreten, ohne dass die Location für Aufregung sorgt: Ende Oktober gab es empörte Reaktionen, als das Bauhaus Dessau dem Druck rechter Pöbler nachgab und ein Konzert der linken Band absagte. Auch in Stuttgart sorgte die Spielstätte für hitzige Debatten. Weil der Andrang so groß war, wurde das FSF-Konzert von den <link https: www.kontextwochenzeitung.de kultur taskforce-monolog-5490.html _blank internal-link>Wagenhallen in die wesentlich größere Porsche-Arena hochverlegt. Nicht alle nahmen das auf die leichte Schulter: Ein paar AktivistInnen verteilen Flyer über die <link https: www.kontextwochenzeitung.de wirtschaft porsche-piech-nazi-profite-5108.html _blank internal-link>Nazi-Vergangenheit von Ferdinand Porsche, nach dem das Unternehmen und die Spielstätte benannt sind.

Einer zeigte sich über die die neue Location sogar so wütend, dass er in einem Facebook-Filmchen demonstrativ seine Eintrittskarte verbrennt. "Deine Probleme würd' man echt gerne mal haben", kommentiert die Band. Hätte er das Ticket "ma lieber 'nem Kiddie aus Schwaben geschenkt, als hier son hartes Video zu drehen." Denn "schlussendlich ist es ganz einfach ein Konzert, auf das wir uns freuen."

Und so sahen das auch die 3 300 Fans, die das Konzert in Stuttgart gefeiert haben. Die Stimmung ist super. Im Gegensatz zu anderen Bands, die abgesehen von ein paar unverfänglichen Anekdoten oder einleitenden Worten oft stumm bleiben und ihr Programm herunterspielen, gibt es zwischen den Tracks immer wieder politische Ansagen. Manche sind ein bisschen derb: "Ich hatte ein Scheiß-Glück, dass meine Eltern in Deutschland gefickt haben", ruft Sänger Jan "Monchi" Gorkow der tobenden Menge zu und wirbt für Solidarität mit dem syrisch-kurdischen Kobanê. Unter den vielen Botschaften bleibt eine besonders hängen. Neben den Merchandise-Ständen ist auch <link https: www.kontextwochenzeitung.de debatte gegen-das-sterbenlassen-5242.html _blank internal-link>einer von Sea-Watch. "Gebt mal lieber denen ein paar Euro", appelliert Monchi von der Bühne, "als euch 'n Bandshirt zu kaufen."


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2 Kommentare verfügbar

  • Roland Anderau
    am 02.12.2018
    Antworten
    Verstehe wirklich nicht, warum diese Band derart hochgejubelt wird. Denkt doch mal nach: Da wird für Buntheit, Miteinander aller Menschen, Grenzenlosigkeit, etc. propagiert, doch was singen diese feinen Fische: Texte voller Gewalt und Hass. Also bleibt unter dem Strich nichts übrig was uns Menschen…
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