Überall stehen Paletten und Eimer voller Gemüse in der Küche und im Essensraum des Generationenhauses West in Stuttgart. Paprika, Tomaten, Pilze, Kartoffeln undundund. Alles vom <link https: foodsharing.de external-link-new-window>Verein Foodsharing geliefert, der von Supermärkten Essen abholt, das nicht mehr verkauft werden kann, obwohl es noch problemlos zu genießen wäre. Etwa ein Dutzend junge Frauen und Männer hocken an den Tischen, schnibbeln, quatschen, lachen. Es wird vorgekocht für das bevorstehende Zirkus-Mutter-Erde-Festival. Welche Gerichte es gibt, hängt davon ab, was geliefert wird. "Wahrscheinlich Ratatouille", sagt Kim Illy, "und auf jeden Fall Knödel."
Knödel? Ja, die haben besonders viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Ganz einfach deshalb, weil immer viel Brot entsorgt wird und sich daraus wunderbar welche machen lassen. Die Knödel haben sich mittlerweile zu einem Markenzeichen des Festivals entwickelt, das, vom <link https: zirkusmuttererde.de external-link-new-window>Verein Zirkus Mutter Erde organisiert, am kommenden Wochenende zum dritten Mal auf dem Berger Festplatz in Stuttgart stattfindet. Und auch die Resonanz lässt sich am Knödel messen. Im ersten Jahr: 1000 Portionen, alle weg. Im zweiten Jahr 2000, auch alle weg. "In diesem Jahr machen wir 4000 Portionen", sagt Illy, die auch Vorstand des Vereins ist. Die aus kostenlos gelieferten Zutaten zubereiteten Essen werden auf dem Festival auch kostenlos verteilt, Geld zur Deckung der Unkosten verdienen die MacherInnen nur über den Getränkeverkauf, über Spenden, oder wenn Besucher das Pfand fürs Geschirr schenken.
Aber ums Geldverdienen geht es ja sowieso nicht, sondern um Nachhaltigkeit. Und die geht bei Zirkus Mutter Erde nicht nur durch den Magen. Auf dem Festival, so die Grundidee, soll das Thema Nachhaltigkeit in der Gesellschaft präsentiert und dafür regionalen Vereinen, Initiativen und Organisationen eine Plattform geboten werden – um sich vorzustellen und zu informieren, aber auch, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Dabei sind dieses Jahr rund 20 Gruppen, darunter das Aktionsbündnis Recht auf Wohnen, die Initiativen Freifahren und Radentscheid, die Obdachlosenzeitung "Trottwar", die Casa Schützenplatz und das Linke Zentrum Lilo Herrmann.
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