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Ehedrama im Dörfle

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Andrea Berg weint, weil ihr neues Luxus-Chaletdorf "'s Dörfle" nicht gut läuft. Das schreibt zumindest die "Freizeitwoche". Im Dörfle sind sie der Meinung, das Fachblatt für Adelshäuser und Showprominenz sei nicht unbedingt für gute Recherche bekannt.

Aspach ist ein Ort am Ende vom Nirgendwo. Er ist für zwei Dinge bekannt. Erstens: die SG Sonnenhof, die Fußballmannschaft von Sportmanager Uli Ferber, und zweitens für Ferbers Gattin Andrea Berg, Schlagersängerin. Ersterer befindet sich mit seinen Drittligakickern momentan überschallartig im Anflug auf die zweite Liga, letzterer geht's wohl grade nicht so gut. Das zumindest hat das Boulevardblatt "Freizeitwoche" kürzlich vermeldet. Schlagersängerin Andrea Berg würde weinen, weil ihr neues Ferienressort "'s Dörfle" nicht laufe, das sie sich gerade erst neben das altehrwürdige und bekannte Hotel Sonnenhof gebaut hat.

Vor allem zu teuer sei's für die Normalo-Schlager-Fans, schreibt die "Freizeitwoche" und zitiert munter aus dem Andrea-Berg-Fan-Forum. "SexyHexy" schreibt da: "Ich frage mich nur, wer das bezahlen kann!? Wir brauchen uns doch nur mal die Fotos von den Konzerten im Sonnenhof anschauen. Da sehen wir doch, was für Fans Andrea hat." Solche jedenfalls, die nicht gewillt sind, ein halbes Monatsgehalt für ein Wochenende am Hintern der Welt rauszuballern. Das normale Dorfhäusle, unterste Kategorie, kostet 150 Euro pro Nacht und Nase, mit Hund 15 Euro mehr am Tag – "ohne Futter!!" schreibt einer auf Facebook, dafür mit Körbchen und Fressnapf. Mindestaufenthalt für alle – drei Nächte. "Saftige Preise", da sind sie sich im Fan-Forum einig.

Im Sonnenhof dagegen sind sie ganz entspannt ob der Mörderpreise. "Ja, die Freizeitwoche", seufzt der Pressesprecher. Da müsse er jetzt schmunzeln, weil die Yellow Press ja nicht so für ihre Recherchefreudigkeit bekannt sei. Und nein, das Dörfle sei bestens besucht, die Resonanz sei prima und weinen täte keiner. Im Gegenteil. Herr Ferber und Andrea seien sehr zufrieden mit dem ersten halben Jahr. Viele Gäste kämen aus Österreich und der Schweiz, manche sogar wieder, und für diejenigen mit dem kleineren Geldbeutel sei ja der Sonnenhof da. Das Dörfle sei halt Luxusklasse.

Alles in Butter also in Kleinaspach? Naja. Zwischen Andrea und Uli scheint es zum Ende des Jahres beziehungsmäßig ganz schön blass auszusehen. Schreibt zumindest – genau – die "Freizeitwoche" in der aktuellen Ausgabe. "Andrea Berg und ihr Uli – Zerreißprobe für ihre Ehe". Christa Vogel, die Ferber-Ex und Mutter seiner Söhne scheint sich nämlich wieder ranzuwanzen an ihren Uli. Sie sei zu Besuch im Sonnenhof – "sogar über Nacht!" – gebe die Hoteladresse in Aspach als Geschäftsadresse an. Und in der Sonnenhofschen Hall of Fame würde seit Neuestem sogar ein Foto mit ihr und Uli Ferber hängen. "Seltsame Zufälle, die nichts bedeuten?", fragt die "Freizeitwoche". Das könnte man jetzt natürlich knallhart recherchieren. Aber dann wäre die Story nur noch halb so schön.


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4 Kommentare verfügbar

  • Claus Wilcke
    am 07.01.2016
    Antworten
    Sorry, aber das war nix. Nur weil eine Regionalistin die "Freizeitwoche" liest, ersetzt das noch keine Recherche und Details aus dem Eheleben von Andrea Berg interessieren mich als engagierten Bürger & Leser insgesamt wenig. Next time better time.
    Grüße, Claus
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